Schnapper,
ich kann Dir nur zustimmen. Es zeigt für mich aber auch, daß nicht unbedingt ein Torwart vom Stil Manuel Neuers, der eben das Mitspielen und vorzeitige Klären des Balles zum erreichen großer Ziele notwendig ist, sondern daß man auch weiterhin, die Grundlagen des Torwartspiels hoch halten muss, also nicht jetzt alles auf Torchancenvereitelung setzen darf, sondern weiterhin die direkte Torverhinderung im Programm belassen darf.
Weidenfeller ist da wie Tim Wiese - und damit wirft auch Roman Weidenfeller erneut auf den so verpöhnten Gerald Ehrmann Ruhm und Glanz ab. Denn letztendlich hat Gerry's Fluigschule, wie diuese oft genannt wird, nun den zweiten 'großen' Torwart der Bundesliga geschaffen, der mal so ganz und gar nicht ins das Leitbild "Manuel Neuer" passen will.
Es zeigt aber auch, daß ein Torwart, egal wie gut er ist, nur so gut wie die Mannschaft ist und letztendlich die Mannschaft MIT dem Torwart spielen muss. Weidenfeller ist ein guter Fussballer, aber ich weiß nicht, ob er so ein toller Fussballer ist, daß ein Trainer diesen als Spielmacher stellen würde. Fakt ist aber: Kaum ein Bundesliga Torhüter ist mit dem Ball am Fuss überfordert oder mangelhaft ausgebildet, das Gegenteil ist der Fall. Nur: Die Jahrelange Präferenz auf eine Position bedingt, daß der Torwart oft zu wenig Erfahrung mitbringt und daher im Spiel im Feld eher plump und wenig gefährlich aussieht...
Auch stellt sich die Frage, ob der Torwart wirklich so offensiv und mit solchem Risiko spielen muss, wie es das Leitbild Manuel Neuer tut. Ich für meinen Teil denke, daß ein klares NEIN korrekt ist. Sicherlich setzt Manuel Neuer Maßstäbe, doch nicht jeder kann und wird diese erreichen, und damit dann schlechter abschneiden, als wenn er sich eher an einem anderen "Modell" orientiert...
Roman Weidenfeller zeigt, wie Tim Wiese auch, daß eine klassische Torwartausbildung durchaus in der höchsten Liga auf absolutem Top Niveau spielen kann - und das, ohne irgendwo überragend sein zu müssen.
Andere Torleute müssen überragend agieren, wie mir scheint, um gleiches erreichen zu können, da diese viel, was die Mannschaft nicht in der Lage ist zu kompensieren, wett machen sollen. Das kann unter Umständen nicht gut gehen.....
Daher gefällt mir das Modell Weidenfeller derzeit sehr gut... und schon deshalb bin ich Manuel Neuer gespannt, denn auch sein Spiel muss und wird sich beim neuen Verein ändern müssen, und dann schauen wir mal, wie das Potential aussieht.
Und ich finde es klasse, daß Gerald Ehrmann uns solche Torleute schenkt, die eben nicht nur einen Pol zulassen oder darstellen, sondern die Position so schillernd gestalten, wie dies für eine der höchstklassigen Ligen der Welt durchaus sein darf und soll.
Nein, Roman Weidenfeller ist kein Überflieger, keine gelbe Wand im Dortmund Tor - unüberwindlich... muss er aber auch nicht sein. Gut so, weitermachen.