Ich will die Diskussion nicht unnütz anheizen, aber einerseits hat Köpke im Interview auf fussball.de relativ deutlich den Standpunkt zur Auswahl der Torhüter in der Nationalmannschaft definiert. Nach welchen Kriterien gesucht wird. Dazu kommt die Aussage von Löw: "Weidenfeller ist ein sehr guter Torhüter. Wir finden Zieler aber besser." Ist eine deutliche Aussage, die aber wiederum nur im Kontext mit den gegebenen Kriterien in Verbindung gebracht werden muss. Köpke betont nochmals, dass die "ältere Generation" der Torhüter sich das auch noch bis zu einem gewissen Niveau aneignen kann, allerdings sind die "Neuen" damit aufgewachsen und sind sowohl beidfüßig, als auch geschulter in ihrem Mitspielverhalten.

Die Erfahrung im europäischen Fußball dürfte Weidenfeller nicht wirklich helfen, hier geht seine Anzahl der Spiele auch auf keine bedeutende Marke zu. Ich finde auch Weidenfeller einen sehr guten Torhüter, Spiele wie die gegen Leverkusen bereiten mir Freude und ich kann auch über die Paraden eines Weidenfeller staunen und mich freuen. Allerdings muss ich weiterhin bei einer Nationalelf ein Konzept erkennen, welches verfolgt wird. Das wird weiterhin umgesetzt und man glaubt an eine bestimmte Philosophie. Bei solchen oft auch unpopulären Entscheidungen muss sich ein Weidenfeller leider hinten anstellen und kann sich nur ärgern, dass er keine 10 Jahre jünger ist und nur zu den guten, alten Zeiten des Gerry Ehrmann ausgebildet wurde und nicht die Vorteile eines hochgerüsteten Nachwuchsleistungszentrum genießen durfte.