Danke, Vazilito.

@Oli_Kahn: Eingespieltheit ist so eine Sache. Natürlich ist ter Stegen/Zieler mit den meisten Jungs bisher erst ein paar Minuten auf dem Platz gewesen. Aber die Spiele sind ja nicht alles. Auch in Trainingsspielen und sowieso im allgemeinen Umgang lernt man viel über die Spieler, mit denen man zusammen trainiert. Vielleicht sogar mehr als in den paar Situationen im Spiel.
Aber selbst wenn nicht ist ein ter Stegen in seiner Spielweise deutlich näher an Neuer als Roman Weidenfeller. Du fragst dich, wie sich das äußern könnte?
Stell dir folgende Situation vor: WM-Finale 2014, Neuer verletzt sich und muss zur Pause raus. Weidenfeller kommt rein, zeigt ein paar gute Paraden aber in der 87. Minute kommt ein langer Ball in die deutsche Hälfte. Die Innenverteidigung steht relativ hoch, weil sie sich über die komplette WM-Vorbereitung und auf dem Weg ins Finale daran gewöhnt hat, dass ihr Torwart Bälle abläuft, die in das Loch zwischen Kette und Torwart kommen bzw. auch der Torwart mit rausverschiebt, um die Lücke klein zu machen. Aber Weidenfeller ist Weidenfeller, steht nur ca. 5-6m vor dem Tor, die Lücke ist riesig und ein Gegner gewinnt das Laufduell gegen Mertesacker und erzielt ein entscheidendes Tor.

Was ist die Reaktion daheim? Klar, der langsame Merte hat es wieder verbockt... Guckt man aber genauer hin, sieht man dass das Problem nicht so eindimensional ist. In solchen Szenen sind Zieler oder ter Stegen eine kleine Kopie von Neuer und die Umstellung, die die Mannschaft machen muss, entsprechend nicht so groß...

Das ist natürlich ein hypotetischer Fall, der aber nur zeigen soll, dass es nicht unbedingt besser ist, mit einem der auffälligsten Torhüter der letzten Jahre zu spielen. Er muss, wie jeder andere Spieler auch ins System passen oder andersrum muss das System auf den Torwart abgestimmt werden. Letzteres wird in Dortmund erfolgreich gemacht, ist aber für eine Nummer 3 in der Nationalelf nicht zumutbar (gerade, wenn diese Umstellung in der Halbzeit des WM-Finals erfolgen müsste).