Kahn hatte immer die Unterstützung der Mächtigen im Fussball im Rücken und hat fast seine ganze Karriere im gleichen Verein gespielt. Natürlich ist es einfacher, mit dem reichsten Verein der Buli ständig die Liga zu gewinnen und so Erfolge zu hamstern, als wenn man international spielt und mehrfach wechselt. Die englische Liga zu gewinnen zählt aber um so einiges mehr als das in Deutschland zu tun. Kahn hatte in seiner Karriere optimale Vorraussetzungen. All das Können nützt einem nichts, wenn man nicht die Chance erhält, es zu zeigen bzw. zu spielen. Und Chancengleichheit gab es bei den beiden schlicht und einfach nicht. Im Moment sehe ich Kahn als Auslaufmodel (obwohl ich das schon vor der EM 2004 so empfunden habe) während Lehmann noch immer was reißen kann, vorausgesetzt er kann sich kommende Saison gut motivieren. Das ist bei dem immer das Hauptproblem.Zitat von Alex Titan
Und natürlich werden Lehmanns Patzer in Deutschland nicht so war genommen, weil er in einer anderen Liga spielt. Ich kann Dir allerdings versichern, dass sie dafür in England genaus so viel Aufmerksamkeit finden, wie Kahns Patzer in Deutschland. Und nichts für Ungut, aber dem Kahn wurde schon einiges geschenkt. Nämlich immer wieder die Chance, im Tor der deutschen Nationalmannschaft zu bleiben, trotz teilweise massiver Formtiefs. Als die Bayern-Fraktion noch an der Macht war, da hatte doch ernsthaft nie ein anderer eine faire Chance. Und das wusste Kahn. Alle standen sie hinter ihm und haben ihm den Rücken gestärkt aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemals aus London ein Wort der Unterstützung für Lehmann gekommen wäre. Erst als Klinsmann kam hat Kahn zum ersten Mal wieder ernsthaft zu spüren bekommen, dass er sich wieder beweisen muss.
Komm, Lehmann war doch jahrelang der Buhmann der Nation und in den Monaten vor der WM hatte das endgültig nichts mehr mit Fairness zu tun. Wenn ein Torwart, der grade in England den FA Cup fast im Alleingang gewonnen und sich von der Ersatzbank mit klasse Leistungen zurückgekämpft hat nur eine Woche später von der Spielervorstellund and bei jedem Ballkontakt von den eigenen Fans in Deutschland regelrecht aggressiv ausgepfiffen und beschimpft wird, dann hat das nichts mehr mit Rationalität zu tun. Das war einfach nur noch Olli = gut, Lehmann = schlecht. Es kann ja wohl nicht geleugnet werden, dass man Lehmann vor zwei Jahren für den Schnitzer am Samstag in der Luft zerrissen hätte. Das hatte also schon eine Menge mit Sympathie und Antipathie zu tun. Für mich ist das ausgleichende Gerechtigkeit.
Ich möchte hier aber nicht die Kahn/Lehmann-Diskussion wieder aufkochen. Da kommt man eh zu keinem Ergebnis.![]()