Flüchtet Lehmann doch noch?
Arsenal steht nicht mehr zum Nationaltorwart. Fans stimmen gegen ihn.
VON ALEX GRIFFITHS
LONDON. Gestern Abend stand Manuel Almunia zwischen den Pfosten des FC Arsenal beim Champions-League-Qualifikationsspiel der Gunners bei Sparta Prag. Geht es nach den englischen Fans, soll der Spanier die Nummer eins bleiben – und Nationaltorhüter Jens Lehmann von der Insel flüchten. In einer Internetumfrage des „Guardian“ sprachen sich 66 Prozent für einen vorzeitigen Abschied des derzeit verletzten 37-Jährigen aus London aus.
Lehmann wird dem Klub wegen einer Achillessehnenblessur noch mindestens eine Woche fehlen. Gestern spekulierte die englische Presse über einen Wechsel Lehmanns, weil Teammanager Arsene Wenger seinem bisherigen Stammtorwart im Vorfeld der Partie in Prag den Platz im Arsenal-Tor nicht mehr länger garantieren wollte. Der „Independent“ titelte: „Lehmann nicht mehr erste Wahl.“ In der „Times“ war zu lesen, dass sich Lehmann nach einem neuen Klub umsehe.
„Ich habe den größten Respekt vor Jens. Ob er noch die Nummer eins ist oder nicht, wird aber von Spiel zu Spiel entschieden“, hatte Wenger gesagt. Er habe sich am vergangenen Freitag mit Lehmann getroffen und einen verärgerten Torhüter vorgefunden, ergänzte der Franzose: „Er ist nie glücklich, wenn er verletzt ist, und er ist auch nicht glücklich, wenn er nicht spielt.“
Er könne Lehmann keine Stammplatzgarantie einräumen, meinte der Franzose noch. „Zu sagen, dass Jens erste Wahl ist, wenn er von der Verletzung zurückkommt, würde bedeuten, dass ich Almunia unabhängig von seiner Leistung rausnehmen müsste. Das kann ich aber niemals zu einem Spieler vorher sagen, weil es bedeutete, dass seine Leistung nicht wichtig wäre“, sagte Wenger.
Arsenal hat in drei Spielen in der Premier League in dieser Saison zwei Gegentore kassiert – beide Male sah Lehmann nicht gut aus. Beim 1:1 bei den Blackburn Rovers kostete ein Fehler Lehmanns die Gunners sogar den möglichen Sieg. Lehmann war 2003 zu Arsenal gewechselt und ist dort – von einer kurzen Unterbrechung in der Spielzeit 2004/05 abgesehen – seither die Nummer eins.
Quelle: HAZ, 30.08.2007