eigentlich überhaupt nicht. Einige haben eine Fehlerlose, ja fast schon göttliche Leistung von Lehmann im Finale festgestellt. dem wurde von einigen Widersprochen und dies an einzelnen Szenen festgemacht u.a. am Gegentor. Und anschließend hat man sich nochmals das Gegentor angeschaut und versucht zu erörtern, was man denn besser machen kann.Zitat von incognito
Nur es kommen halt immer wieder Leute, die wiederum behaupten, Lehmann hätte ja garkeine Teilschuld am Gegentor und hätte alles richtig gemacht. Als würde man gegen Windmühlen kämpfen.
Schau mal bei solch einem Pass in die Tiefe, wie unmittelbar vor dem 1 zu 0, gibt es zwei Wege zu reagieren um zu dem Ziel "kein Tor" zu gelangen. Das eine ist offensiv. Den Arsch in Bewegung setzen und mit allem was man hat vor dem Stürmer an den Ball kommen. Das andere ist defensiv. Man geht vielleicht ein, zwei Schritte raus, aber insgesamt bleibt man eher "auf der Linie" und schaut ob der Abwehrspieler das ganze gelößt bekommt. Wie man das jetzt macht ist eine Frage der Philosophie, aber keine des Richtig oder Falsch.
Lehmann macht also keinen Fehler weil er rauskommt, sondern wie er rauskommt. Langsam, unsicher, spekulierend, auf Lahm hoffend. Er bekommt garnicht mit, dass Torres vor Lahm kommt. Seine gesamte Haltung ist darauf ausgelegt den Ball aufzunehmen. Er erkennt die Situation garnicht. Das ist sein Fehler, dafür muß er sich das Ding eben mit aufschreiben lassen. Genauso wie ein Lahm oder die defensiven Mittelfeldspieler.
Nicht die Entscheidung "pro offensiver" Spielweise war der Fehler, dass kann (meiner Meinung nach muß man in dieser SItuation machen) sondern die Umsetzung war eben fehlerhaft. Oder wie siehst du das? Hat Lehmann alles richtig gemacht? Kann er nicht anders, aggresiver, schneller, mit selbstbewußter Körpersprache da hingehen? Oder siehst du das wie Steffen? Der sagt ja auch, dass Lehmann da keine Schuld hat, weil irgendein Fußballgott das so wollte.
Man kann doch vom Prinzip aus überhaupt nichts als das bessere auslegen. Am Ende zählt schlicht nur das Ergebnis. Schau die SPanier mit ihrem tollen Fußball im 4-1-4-1 System sind dieses Jahr Europameister geworden. Die sind aufgrund ihres Systems vor dem Turnier bzw. als sie das so einspielten ausgelacht worden. Und jetzt soll das am besten jeder sofort nachmachen, wenns nach der Presse geht. Aber das geht nicht. Man kann das nicht einfach kopieren. Jede Mannschaft, jeder Spieler bringt vollkommen andere Vorraussetzungen mit und nicht jede Mannschaft hat den Geldbeutel von ManU oder Chelsea. Spanien hat aus ihrer Not soviele "Dribbler" im Mittelfeld zu haben eine Tugend gemacht. Also muß man mit den Mädchen tanzen, die im Saal sind. Genauso ist das mit Torhütern. Man kann doch aus einem Hüter, der gerade mal froh ist den Ball unfallfrei vom 5er zum 16er zu werfen und es nicht schafft den Ball dreimal auf dem Fuß zu jonglieren, keinen Lehmann machen. Und einen Kahn mit seinem Willen aber vorallem auch seinen natürlichen Begabung für Reflexe wird man sich eben auch kaum basteln können.
Jedem Torhüter liegt eben eine gewisse Spielweise mehr, aber deshalb ist keine von den vielen vielen verschiedenen Spielweisen besser oder schlechter. Deshalb sind solche Fragen nach dem Prinzip der Spielweise bei der Fehleranalyse vollkommen fehl am Platz. Den Fehler entstehen in der Umsetzung, d.h. aber nicht, das das Prinzip an sich fehlerhaft ist.