Die Wahrscheinlichkeit, dass soziales Engagement nicht zumindest auf der kleinen Webseite des jeweiligen Kinderkrankenhauses o.Ä. erwähnt wird, liegt im Zeitalter des Internets so ziemlich bei Null, von daher ist davon auszugehen, dass Wiese sozial nicht erwähnenswert engagiert ist.
@nik1904:
Ich stimme dir größtenteils zu. Nun nicht in dem Punkt, dass es damals nach Wieses Beleidigung gegenüber Lehmann für diesen vom Image her besser gewesen wäre, nicht zu reagieren. Was er im Grunde damals ja auch monatelang getan hat.
Sein Stillhalten hatte lediglich zur Folge, dass Wieses Beleidigung weltweit millionenfach veröffentlicht wurde. Und heutzutage gibt es in den Medien eben keine Kritik an niveaulosen Beleidigungen, sowas wird im Gegenteil eher noch gefeiert. Lehmann ist in dem Fall also auf ganzer Linie schlecht weggekommen.
Und das man soetwas nicht hinnehmen möchte, kann ich nachvollziehen. Lehmann ist unzähliche Male beleidigt worden, aber an etwas in dem Zusammenhang kann ich mich auch nicht erinnern. Wie Du bereits geschrieben hattest, es war ja keine Kunzschlussreaktion während eines Spiels, sondern eine Reaktion auf eine Einschätzung seiner Leistung von Lehmann in Funktion als TV-Experte.
Insofern finde ich es besser, die Ganze sachlich vor Gericht zu klären anstatt auf Wiese mit einer ebenfalls beleidigenden Aussage zu reagieren. Es war ja nicht das erste mal, dass Wiese etwas in der Richtung gegen Lehmann losgelassen hat und jedesmal hat sich Lehmann nicht dazu herabgelassen, auf diesem niedrigen Niveau zu kontern. Wie anders als vor Gericht soll man es also regeln? Ich finde man muss es nicht hinnehmen, dass Wiese regelmäßig so entgleist. 11 Freunde liegt schon deshalb komplett daneben, weil soetwas im Fussball eben NICHT häufig vorkommt. Auf dem Platz, kurz danach, Beleidgung auf Beleidgung, klar. Aber nicht das, was Wiese sich geleistet hat und ich finde auch nicht, dass das schützendwert ist.
Im Grunde ist es einfach. Wenn das Gericht feststellt, dass es sich bei Wieses Aussage in der Hauptabsicht um eine Diffamierung handelt und nicht um eine Meinungsäußerung mit deutlichem Sachbezug auf Lehmanns Kritik an ihm, dann muss er eine vom Gericht festgelegte Summe blechen. Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie Wieses Anwalt ihn da rausreden will. Er kann die Aussage ja schlecht als sachliche Bezugnahme auf Lehmanns Kritik verkaufen. Und dass es ehrverletzend bzw. diffamierend ist, in der gesamten Weltpresse praktisch als geisteskrank bezeichnet zu werden, was Wiese bewusst in Kauf genommen hat, da er mit der Bildzeitung sprach, ist auch ziemlich klar.