Nunja, es gibt sicherlich viele Trainer, auch bei Bezirksligisten, die Ahnung haben.
Nur, was Neues lernt Michael in dem genannten Bereich nicht, sondern eher: Es ist das schlichte Einschleifen von Bewegungsformen. Simpel, dröge und vor allem: Immer wieder das Gleiche, wieder und wieder.
Im Video im angesprochenen Bereich ist das eine Form für den Auftakt und den Abdruck. Also ein Step und los... und damit das andere Bein bloß nichts tut, entlastet man es, soweit es geht, Somit kann Michael bei 2:50 bis 3:50 auch nur das richtungsgebundene Bein für seine Aktion benutzen, kommt also nicht in Versuchung, das richtungsabweisende Bein irgendwie einzusetzen. Solide, bekannte Grundschule, oft gemacht und gehört einfach dazu, sollte auch immer mal wieder eingestreut werden.
Sicher auch, daß sich das Tw Training von dem, was Michael mit Sepp Maier her kennt und später auch durch Walter Junghans gemacht wurde unterscheidet. Das merkt man, weil Daniel eben jemand ist, der die Form des Ausrollens eigentlich ablehnt, aber hier gut daran tut, es zu tolerieren. Oft muss man als Trainer auch über seinen Schatten springen, denn: Michael ist ein typischer Torwart, der über die Schultern rollt, um dem Aufprall oder dem Bewegungsmoment die Energie zu nehmen. Er rutscht nicht, wie andere Torleute über die Seite, oder fällt wie ein Sack zu Boden, er hat eine gewisse Eleganz, die einst Oliver Kahn groß gemacht hat, einen Tim Wiese oder Roman Weidenfeller auszeichnet. Problem dabei ist, daß es nur ganz wenige Studien über einen Optimalen Landungsablauf des Torwarts gibt, im Gegensatz dazu dutzende zum Thema wie sich der Torwart dem annähernden Ball am Besten darauf zu bewegt, also im Sprung oder durch seitliches (Hin-)Werfen.
Bei der Landung aber, da schaut man weg, es ist eher unwichtig.
Schaut man das Video an, wir gewar, daß trotz der oft unsicheren Rolle er keinen Augenblick unsicher wirkt, sondern auch bei Doppelballübungen ständig Herr der Lage ist, sogar andere Aufstehformen beherrscht, ja zum Teil unterschiedlich für jede Körperseite anzuwenden weiß.
Eine Entwicklung, die ich vor allem bei Jugendtorleuten beobachten kann, daß diese zum Aufstehen situationsbedingt verschiedene Muster benutzen und daher für mich nur in Frage kommt, hier möglichst eine große Bandbreite Wende und Aufstehmanöver anzubieten, anstelle an einer "dogmatischen" Methode, sprich z.B. der Wippe festzuhalten. Auch bei der Fallschule. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die man auch gut im Video erkennen kann, eher klassischen mit denHänden zuerst dann rollend auf Rensings rechter Seite, oder oft mit "Stützbein" auf seiner linken Seite.
Auch hier kann man, im Gespräch mit dem Torwart einwirken und versuchen, den Bewegungsablauf zu optimieren, denn eine gute Fallschule ist die Grundlage für schnelles Aufstehen, die Grundlage für verletzungsfreies Agieren auch im Grenzbereich. Auch hier gilt: Man muss dies individuell betrachten und feste Muster dürften hier ebenso wenig zum Ziel führen, wie eine völlige freie Entwicklung. Schaut man sich Judoka an, so haben diese zur Prüfung vorbildliche Standard Fallschulen, doch geht es dann hart auf hart, kommt die Erfahrung und der individuelle Stil durch. Damit würde keiner durch eine Standardisierte Prüfung kommen, aber hier zählt nicht langsam und lehrbuch, sondern hier zählt Funktion und Effizienz. Dies gipfelt nun darin, wenn man Rollerskater oder Mountinbiker in Fallschule unterrichten soll, denn hier ist eine Standardfallschule nach einem Programmm völliger Mumpitz. Und just da beginnt das Denken und die Entwicklung, etwas, was man auch beim Torwart anregen muss und man schön bei Rensing sehen kann, daß er hier sich eher was abgeschaut hat, anstelle etwas beigebracht bekommen zu haben. Auffällig dann seine Kopie auf der linken Seite zu hohen Bällen richtung Kreuzeck: Er kopiert Oliver Kahn, anstelle das Übergreifen auf dieser Seite für sich geschult und perfektioniert zu haben... Muss man es ändern? Vielleicht, wenn sich daraus belegbare Nachteile ergeben. Und just weil dies so ist, fällt er auch auf dieser Seite anders... somit geht hier die Technik zum Ball mit der folgenden Fallschule Hand in Hand....
Schon daher lohnt es sich, immer und immer wieder in dne Grundlagen zu arbeiten.
Zudem, JSG Titan:
Nicht viele Torleute agieren bewußt und beständig nach vorn in den Ball. Einige Tw-Trainer sind hier zudem recht, naja, nachlässig. Das Ergebnis zählt, nicht der Weg. Daher hat man vielleicht bei Michael auf seinem Weg nicht darauf geachtet, vielleicht war das damals auch noch nicht unbedingt so im Fokus wie heute. Somit ist für Ihn dieses Vorwärts Agieren schon etwas neues.
Schaut man aber hin: Wirklich schräg nach vorn, ist da selten zu sehen, zwar geht es eigentlich schräg nach vorn, vom Auftakt her, doch dann geht es wieder seitwärts. Oft ist es schwer, solche eingefahrenen Muster zu verändern. auch hier muss sich der Trainer die Frage stellen: "Ist dies wichtig?" Klar, es könnte Michael besser machen, er kommt früher an den Ball, deckt noch mehr Tor ab... aber das ist dann immer wieder ein Könnte, nicht ein wird!
Und genau deshalb, muss man auch hier sehen, daß man mit Beständigkeit daran arbeitet, zumal Michael beim Fallen seitlich, gerade in den Aufwärmszenen , wo es locker ist, oft seine Hüfte hinter seinen Beinen zu Boden bringt, also eher rückwärts fällt, als wirklich seitlich... Daher, hier sieht man schon, was früher versäumt wurde und es ist Hölle, dies aufzuarbeiten - oft gelingt es nicht vollständig. Ein Nachteil aber, daß muss man jetzt gleich sagen, muss das nicht gleich sein. Das mag weniger effektiv oder effizient sein - doch wie bei der Fallschule und dem Aufstehen: Wenn er das sauber und sicher kompensieren kann, es kein Nachteil im Spiel ist, stellt sich die Frage: Warum dann ändern?
Das ist das Torwarttraining... man hat viele Baustellen, bei jedem Torwart andere, nur muss der TwT nun entscheiden, welche ist so wichtig, daß ich hier was ändern muss, und mit welchen Baustellen kann ich leben, weil da nichts passiert? Muss ich also Dogmatisch jetzt dieses schräg nach vorn in den Ball in Michael reinprügeln, damit es immer und jederzeit funktioniert, oder kann ich damit leben, daß ich daran noch lange arbeiten muss und werde, bis es sitzt, weil dieser Fehler auf sein Spiel und seine Leistung im Wettkampf keine signifikanten Nachteile bedeutet?
Ich glaube, daß diese Baustelle zwar taktisch wichtig ist, aber man nicht unbedingt dies immer so dogmatisch in den Vordergrund stellen muss. Denial Weber macht es daher vorbildlich: Er toleriert es oft, weil er weiß, daß der torwart zumindest für die Bewegung schräg nach vorn sensibilisiert ist... der erste Schritt ist gemacht, daß Bewußtsein hat sich schon geändert und jetzt muss man es nur immer wieder üben, um das was gut ist, nur noch besser zu machen... wahrscheinlich, und ich nehme an er weiß das auch, wird man es aber nicht 100%ig abstellen können. Es wird immer und immer wieder Fehler und individuelle Abweichungen geben...
Daher, gute Videos von einem starken Torwart und ich glaube, Alexander Bade beim 1. FC wird seine Freude an diesem Torwart haben und ein Hr. Mondragon wird nicht zwingend leichtes Spiel haben....