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Thema: Rensing, Michael (Fortuna Düsseldorf, 2. Bundesliga)

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    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Ich gehe konform mit der Ansicht, dass Rensing noch nichts Außergewöhnliches in Köln geleistet hat. Warum sollt er auch nach der langen Pflichtspielpause. Dafür waren die Leistungen ok.

    Ich will jetzt aber die sportliche Seite außer Acht lassen. Die Problematik beginnt schon damit, dass man es zulässt, dass der Spiegel so einen Stuss schreibt wie die Meier-Aussage (einer der besten Torhüter Deutschlands“). Da muss man – wenn man die Einflussmöglichkeit hat – vorher sagen, dass im Interesse des Neustarts des Spielers bitte darauf geachtet wird, Superlative und Lobeshymnen auf sein Talent wegzulassen. Das Paradoxon entsteht schon wieder, weil ein paar Absätze später die Einschränkung erfolgt („trotz der Schwächen im Strafraum“). Was denn nun? Imagekorrektur oder doch nicht? Er muss dringend darauf hinarbeiten, am besten mit einem platzierten Interview, dass er sich selber von der Erwartungshaltung der Vergangenheit distanziert und sich darauf aufbauend frei von „Kahnnachfolger“, „Versager“, „Arroganz“ etc. langfristig positioniert.

    Einfach mal als Beispiel:

    Frage: Was sagen Sie zu den Konkurrenten und zur Perspektive in der Nationalmannschaft?

    Antwort: Ich freue mich ganz ehrlich über die Entwicklung von Manuel Neuer. Aber Manuel ist nur als Torwart des FC Schalke am 34. Spieltag Konkurrent und nicht als deutsche Nr. 1. Man muss neidlos anerkennen, dass da einige Dinge besser gelaufen sind als bei mir und die Rahmenbedingungen vermutlich auch besser waren. Ich hatte mal den Traum, selber da zu stehen. Es wäre ja schlimm, wenn man dieses Ziel nicht hätte. Ich ließ mich jedoch zum legitimen Nachfolger von Oliver Kahn erklären und habe mich selber so gesehen. Mein Umfeld und ich haben vollkommen ignoriert, was alles an Erfahrung und Entwicklung nötig war, dass Olli so ein Torwart wurde, der ich mehr oder weniger auf Knopfdruck hätte sein müssen. Mit dieser Erwartung an mich und mit diesem eigenen Selbstverständnis war ich in dieser frühen Karrierephase zweifelsohne und ganz logisch überfordert. Ich habe gelernt, dass man mit seiner Erwartungshaltung immer höchstens einen Schritt weiter sein darf, als man sich gerade befindet.

    Das mischt man noch mit den entsprechenden Zwischenfragen, macht in diesem Tenor weiter und die Imagekorrektur ist um einen winzigen Schritt weiter vorangekommen.Alte PR-Weisheit: Ein positives Image geht in Sekunden kaputt, ein negatives braucht viel länger, um ins Positve gekehrt zu werden.

    Im Zweifel auch ruhig mal selbstbewusst einen Fehler zuzugeben, ist PR-mäßig gesehen der richtige Weg. Zumal wenn man das im Rahmen eines so frenetisch gefeierten Sieges ist. Da macht man richtig Punkte im Sympathiebereich. Ich habe das Gefühl, dass Rensing in seiner noch immer jungen Karriere nicht optimal beraten wurde, wenn es um seine öffentliche Darstellung geht. Das gilt übrigens für viele Spieler. Was da an Beratern rumläuft bzw. wie wenig Ahnung die von Imagebildung haben, ist schon erschreckend – es sei denn, der Spieler hört nicht auf den Rat, dann hat man natürlich wenig Chancen der Einflussnahme. Auch die Vereine tun sich – obwohl wie die Bayern so perfekt aufgestellt – immer noch schwer, in der Pressearbeit darauf zu achten, dass junge Spieler sich gut positionieren. Wenn ich Nachfolger von Kahn werden will, dann muss ich zunächst die Leistung sprechen lassen Da aber klar ist, dass ich die nicht sofort und schon gar konstant 1zu1 bringen kann, benötige ich eine Strategie, die diese Dinge berücksichtigt, die Selbstbewusstsein und ein wenig Demut hinsichtlich der Aufgabe gleichzeitig kommuniziert.

    Was Heinz sagt, ist nachvollziehbar. Ich finde es durchaus interessant, wie er Rensing sieht, da er ihn persönlich kennt. Aber genau deshalb gibt es die Beratung. Nämlich damit der Spieler nicht alles frei von der Leber weg heraushaut und ein negatives Image entsteht , das vollkommen konträr dazu sein kann, wie ein Mensch wirklich ist. Er hat eben dieses Image, zu viel Selbstbewusstsein und zu wenig Selbstkritik mit sich herumzutragen. Gerade in Köln wäre diese offene Art des „Menschelns“ eine ziemlich wirkungsvolle Strategie und zwar ohne sich anzubiedern.

    Grundsätzlich empfinde ich seine Darstellung in Köln bislang angenehm zurückhaltend. Die Aussagen nach dem Bayern-Spiel waren ok. So wie er es gesagt hat, nimmt man ihm ab, dass es ihm schwer gefallen ist, gegen die alten Kameraden zu spielen und jeder versteht, dass es dennoch eine Genugtuung war zu siegen. Wie eingangs gesagt, muss er zu Fehler stehen und eher mal einen mehr zugeben als einen zu wenig. Das strahlt Souveränität aus.

    Wenn Michael Rensing in Köln noch Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit braucht, einfach an mich wenden
    Geändert von nik1904 (10.02.2011 um 12:36 Uhr)

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