Rummenige in der TZ:
Das von der UEFA angedachte Financial Fairplay spielt den deutschen Klubs in die Karten, da sie schon länger solide wirtschaften. Wie soll die internationale Kostenkontrolle ablaufen?
Es gibt noch keine Bestrafungskriterien, die werden in den nächsten Monaten erarbeitet. Alles wird ein unabhängiges Organ übernehmen, also ist gewährleistet, dass es keine politischen Entscheidungen gibt. Bei vielen Klubs hat schon jetzt ein Umdenken stattgefunden. Abramowitsch hat sich zurückgehalten – Chelsea hat mehr abgegeben: Ballack, Cole, Carvalho. Die reduzieren also auch die Kosten. Nur Manchester City und Real Madrid treten noch als große Käufer auf. Es zieht ein Schuss Vernunft ein. Weil das Financial Fair Play kommt. Die letzten zehn Jahre hatten wir extreme Einnahmesteigerungen – und auch Ausgabensteigerungen. Ich sage heute voraus: Die Ausgaben werden fallen. Schon jetzt bricht die Mittelklasse zusammen.
Wie äußert sich das?
Spieler der Mittelklasse finden keinen Klub mehr, oder sie müssen Gehaltseinbußen hinnehmen. Michael Rensing ist ein Beispiel: Er ist ablösefrei und leider trotzdem ohne Verein. Ich halte ihn nach wie vor für einen guten Torwart, er hätte früher sicher keine Probleme gehabt. Heute überlegen sich die Klubs jedes Investment drei Mal. Im Top-Bereich wird es immer Top- Gehälter geben, aber darunter werden die Gehälter fallen. Auch bei Bayern werden sie nicht nach oben gehen.