@penaltykiller: Ich gebe dir Recht mit der Einschätzung, dass ein Keeper nur dann rauskommen sollte, wenn er sich sicher fühlt. Wenn große Zweifel bestehen, den Ball zu bekommen halte ich es für besser, auf der Linie zu bleiben. Ich bin selbst so ein Torwart, der eigentlich eher selten zum Flanken abfangen herauskommt.
ABER: Im Prinzip geht mir das richtig auf den Sack. Mich wurmt diese Eigenschaft, dass ich zu oft zweifle. Ich denke, dass ich viele Bälle bekommen und dadurch viele Chancen und auch Tore verhindern könnte. Insofern sehe ich das schon als eine Schwäche an.
Und da wiederspreche ich dir: Wenn ein Keeper deutliche Schwächen hat muss er sich in diesen Bereichen verbessern. Hier nur immer weiter die Stärken auszubauen ist nicht zielführend. Klar, ich kann nicht langfristig nur wenige Aspekte des Torwartspiels trainieren, aber der Fokus sollte m.E. auf den Schwächen liegen. Auch deshalb, weil es einfacher ist, Schwachpunkte zu verbessern und auf ein normales Niveau zu bringen als Stärken bis zur Perfektion weiter zu verbessern.
Klar, es gibt unterschiedliche Typen von Torhütern und ein Rensing muss auch gar nicht die Strafraumbeherrschung eines Manuel Neuer anstreben. Aber angenommen er bleibt auf Dauer ein Linientorwart: Gute Vereine werden das erkennen und es werden mehr und mehr Flanken in den kritischen Bereich geschlagen, da man weiß, dass dort der Schwachpunkt des Keepers ist. Zögert man dann zu oft, wird man viele Tore kassieren, weil man nicht jeden Kopfball (der nicht nötig gewesen wäre) auf der Linie klären kann. Deswegen sollte man an dieser Schwäche arbeiten.
Was deine Signatur angeht: Ist zwar eine witzige Aussage, aber völlig überholt. Das ist auch der Grund, warum ein Roman Weidenfeller nie Nationalmannschaft spielen wird, wenn er so bleibt, wie er ist.
Wieviele Torschüsse bekommt denn ein Keeper pro Spiel? Wenn es einzig und allein die Aufgabe des Keepers wäre, würde man 99% der Spielzeit einen Spieler verschwenden. Im modernen TW-Spiel kann der Keeper den Spielaufbau massiv beeinflussen. Zudem kann er durch offensives Auslegen seines Spiels schwierige 1gg1 Situationen, die meist aussichtslos sind, vermeiden (Neuer!). Der Inhalt der Aussage zeigt, in welcher Generation Jaschin gespielt hat.