Das dürfte nicht zuletzt auf eine Analyse der Persönlichkeitsstruktur von Leno ankommen. Bislang macht er einen stabilen EIndruck. Aber selbst wenn nicht, warum sollte ein Verein mit den entsprechenden finanziellen Möglichkeiten sich einen solchen zweiten Mann entgehen lassen? Mal Anadurs These aufgegriffen, würde sich jeder Verein, der eine klar schlechtere Nummer zwei leistet, das Risiko eingehen, dass die Leistungsfähigkeit der Mannschaft im Verletzungsfall signifikant verringert wird.
Ich sehe es nicht so extrem wie z.B. Steffen, der (an anderer Stelle geäußert) sich sogar vorstellen kann, je nach Gegner und Mannschaftstaktik den Torhüter zu wechseln. Denn ich gehe als Verein m.E. das geringste strategische Risiko ein, wenn ich zwei oder drei Torhüter habe, die ähnliche Stärken haben und ähnlich im Spiel agieren. So würde ich auch die These als falsch ansehen, dass man bei einer N11 unterschieldiche Torwarttypen braucht. Es ist doch am besten, wenn ich taktisch auch für die Vorderleute 1zu1 wechseln kann.
Das bedeutet nicht, dass ich keine klare Nr. 1 bestimmen kann. Ich denke, dass ein Torwart dieses Vertrauen braucht. Aber es bedeutet nicht, dass ich nicht bis zum ersten Spieltag einer Halbserie einen extrem harten Zweikampf zulassen kann. EIn Profitorhüter muss diese Skills mitbringen, mit einer solchen Situation umzugehen.
Konkret würde ich den Wechsel also nur unter einem Aspekt hinterfragen: Ist Rensing ein so ähnlicher Torwarttyp wie Leno, dass man ihn von einer Sekunde auf die andere als Baustein eines Mannschaftsgefüges mit bestimmter trainierter Spielweise einfügen kann? Leno ist zwar ein modernerer Torwart, aber ich sehe sein Spiel weniger offensiv an als das bei Neuer oder ter Stegen der Fall ist. Ergo: Ein absolut passender Transfer. Und Rensing wird unterbreitet worden sein, wie seine Rolle aussieht bzw. was man von ihm erwartet.