Jürgen Macho stieß zum Training.
Lindabrunn. Alexander Manninger, Jürgen Macho und Helge Payer wissen, dass sie bei der Euro 2008 dabei sein werden. Das unterscheidet sie von so manchen anderen Spielern, bei denen sich noch die Frage stellt, ob sie im Juni arbeiten dürfen oder auf Urlaub gehen müssen.Dennoch ist für einen Torhüter nichts bitterer, als bei einem Großereignis auf der Bank zu sitzen. Während Feldspieler auf Einwechslungen hoffen können, müssen Goalies auf eine Sperre oder eine Verletzung ihrer Rivalen setzen.
Am Montag hat Jürgen Macho das Training mit dem Team aufgenommen, er gilt als leichter Favorit für das Leiberl mit der begehrten Nummer eins. Der Wiener hat in England und Deutschland gespielt, nun ist er bei AEK Athen tätig. Gegen Nigeria wird Macho das rot-weiß-rote Tor hüten, so verlangt es die von Teamchef Josef Hickersberger angewandte Rotation.
Macho gegen Nigeria
"Ein Vorteil", glaubt Macho, und sagt, wenig überraschend: "Ich werde mein Bestmögliches geben." Einfach ist die Ungewissheit für die Keeper nicht, sie hoffen auf eine baldige Entscheidung. "Am liebsten wäre es mir gewesen, man hätte mir schon vor einem Jahr gesagt, dass ich die Nummer eins bin", sagt Macho. "Aber die Situation ist nun einmal, wie sie ist. Aber bis jetzt ist alles fair über die Bühne gegangen. Man muss sich halt aufdrängen."
Alexander Manninger, der beim bedeutungslosen Saisonfinale Sienas auf der Tribüne gesessen ist, stößt am Mittwoch zum Team, dann werden die drei Goalies in jedem Training direkt aufeinander treffen. Die Nummer vier, Christian Gratzei, bleibt vorerst im Kader, allerdings muss der Sturm-Keeper aufgrund einer Wadenverletzung ein paar Tage pausieren. Sollte er länger ausfallen, will Hickersberger Ramazan Özcan nachnominieren, auch wenn dieser schon in Ibiza weilt und mit seinen Kollegen aus Hoffenheim den Aufstieg feiert.
Die Entscheidung um die Nummer eins bei der Europameisterschaft könnte schon kommende Woche nach dem Spiel gegen Nigeria fallen. Dann muss der Teamchef nämlich auch seinen Kader auf 23 Spieler reduzieren, beim Testspiel gegen Malta am 30. Mai könnte bereits der EM-Goalie im Tor stehen. Dann würden zwei ziemlich angefressene Kollegen auf der Bank sitzen, die sich insgeheim ein Umknöcheln der Nummer eins wünschen.
Hier der Originalbeitrag: http://www.wienerzeitung.at/DesktopD...ort&cob=349287