Hicke macht Macho zur Nummer eins

Jürgen Macho ist Österreichs EM-Tormann. Der 1,92-Meter-Hüne setzte sich gegen Alexander Manninger durch. Macho wird gegen Kroatien spielen.
Die Entscheidung fiel Donnerstagnachmittag. Es sollte alles topsecret bleiben. Doch ÖSTERREICH weiß, was da im Teamcamp in Stegersbach ablief.

Entscheidung nach Golfspiel
Zunächst suchte Josef Hickersberger (60) Entspannung auf dem Golfplatz. Er war in Hochform, spielte drei Birdies. Danach rief er Jürgen Macho und Alexander Manninger an, bat sie in seine Suite (Zimmer Nummer 430) im Balance-­Resort.
Der Teamchef redete nicht lange herum. Hicke teilte Macho kurz und bündig mit, dass er am Sonntag beim EM-Start im österreichischen Tor steht. Manninger reagierte relativ gefasst und gratulierte Macho sofort. Dann zog sich Macho in sein Zimmer (321) zurück – und Hickersberger sprach noch einmal lange mit Manninger.

Warum die Entscheidung auf Macho fiel?
Er hat Hickersberger bei den Einsätzen in der Nationalmannschaft noch nie enttäuscht. Er ist sowohl bei Flanken als auch auf der Linie bärenstark, ist körperlich sehr präsent, aggressiv und verlässlich. Dazu kommt: Am Sonntag wird eine Regenschlacht im Happel-Stadion erwartet, und Macho spielte insgesamt vier Jahre in England (Sunderland, Chelsea). Britische Bedingungen machen ihm absolut nichts aus.

Außerdem denkt der Teamchef auch an das Duell mit den kopfballstarken Deutschen und an ein mögliches EM-Viertelfinale. Manninger hat den Ruf, dass er gerade dann Nerven zeigt, wenn extrem viel auf dem Spiel steht.
Hickersberger traf diese heikle Entscheidung nicht allein. Der gesamte Betreuerstab war darin eingebunden – Tormanntrainer Klaus Lindenberger, Hickes Assistenten Andreas Herzog und Peter Persidis und Fitnesscoach Roger Spry.

Macho hatte bei Hicke einen hauchdünnen Bonus gegenüber Manninger. Sein Team-Debüt feierte der AEK Athen-Legionär am 20. November 2002 beim 0:1 gegen Norwegen. Die Europameisterschaft ist der Höhepunkt in Machos Karriere. Ob er bei AEK bleibt, steht noch nicht fest. Im Moment konzentriert er sich auch tausendprozentig auf das Turnier seines Lebens. Denn Jürgen Macho weiß genau: Wenn er eine gute EURO spielt, ist er in ganz Europa heiß begehrt!

Hier der Originalartikel: http://www.oe24.at/zeitung/sport/eur...icle313982.ece