Zitat Zitat von Bahnschranke18 Beitrag anzeigen
Vielen Dank für deine Tipps. Die Sache mit dem "Ball mit dem Vorderfuß treffen" hat mir schon mein Mentor vor Jahren gesagt. Ich habe nur immer Angst, dass ich dann in den Boden statt gegen den Ball schlage, Das weitere Problem ist, dass wir in den letzten 4 Jahren immer flach hinten rausspielen wollten. Daher kam ich gar nicht oft zum Abstoß und habs auch im raining nicht mehr trainiert.
Angst brauchste gar nicht zu haben! Schau dir mal die Schußtechnik deiner Feldspielerkollegen beim Distanz-Freistoß an. Beim "ausschwingen" über dem Standbein kippen sie ihren Körper leicht nach außen, wodurch der Ball mit ausgestrecktem Bein optimal mit dem Fußballen des Vorderfußes getroffen wird. Es wird dir helfen, diese Technik zunächst mit 2 - 3 Anlaufschritten auszuprobieren. Wenn`s klappt kannst du die Anlaufdistanz erhöhen, bis du ein gutes Gefühl dafür hast, das Distanz und Präzision in einem guten Gleichgewicht stehen.

Wenn der Trainer die Spieleröffnungsvarianten limitiert, dann sind nicht nur die eigenen Entscheidungsfreiheiten eingeschränkt. Auch die Verfeinerung der Techniken kann darunter leiden. Ein weiterer Nachteil im Wettkampf ist, dass sich der Gegner leichter darauf einstellen kann, dass der Keeper ausschließlich Spieleröffnungen mit kurzen Pässen macht. D.h. selbst wenn ein Gegenpressing nicht mehr möglich ist, lohnt sich immer noch ein Angriffspressing mit Pressingopfer (Paß auf technisch limitierten Abwehrspieler wird attackiert).

Es gab eine Zeit, da waren länge Abstöße und Abschläge verpönnt. Es gibt immer noch genügend Trainer, die meinen sie würden keine Vorteile dadurch erlangen, weil man bestimmte Prinzipien der Spieleröffnung erlernt hat, wie:
- kurz vor lang (Präzision)
- Hand vor Fuß (Präzision)
- flach vor hoch (Ballmitnahme)
- in den Lauf vor in den Fuß (Raumgewinn bei 1. Ballkontakt)
- schnell vor langsam (gegnerische Unordnung nutzen)
- Anpassung an eigene und gegnerische Taktik (vorhandene Paßräume nutzen)

Dazu gibts Unterpunkte, die aber an dieser Stelle nicht weiter verfolgt werden sollen. Sie würden sicher besser in das Thema: Torwarttechnik - Torwarttaktik passen? Konkret es geht hier ja nur um die Spieleröffnung mit "ruhendem Ball"! Hier kann ein langer Abstoß eine gute taktische Variante sein, wenn der Gegner weit aufgerückt ist und man deshalb eine gute Paßmöglichkeit zum eigenen schnellen Angreifer hat. Auch sehe ich einen gewissen Vorteil darin, dass ein Keeper nicht so leicht für den Gegner auszurechnen ist, wenn er technisch in der Lage ist, kurze, mittlere und lange Abschläge auszuführen.

Es hängt sicherlich von Eigenmotivation des Keepers ab, inwieweit er sich mit den taktischen Aspekten des TW-Spiels einläßt und dazu lernen möchte. Denn gerade hier hat sich in den letzten 5 Jahren sehr viel getan.