Es ist ernüchternd, wenn ich mal die Fakten betrachte. Im März vergangenen Jahres habe ich den Verein gewechselt. Am 19.10.2008 habe ich mit meinem damaligen Team den letzten Punkt geholt. Danach gab es bis zur Mannschaftsauflösung kein Erfolgserlebnis mehr.
Nach dem Vereinswechsel im März zu Union bietet sich dasselbe Bild. Ich habe also seit dem 19.10.2008 auf dem Feld keinen einzigen Punkt mehr feiern können - folgerichtig auch noch keinen Punktgewinn im neuen Verein mitgemacht. Einen Sieg im Pokal in der Hinrunde konnte ich von der Seitenauslinie mit ansehen, sowie drei Unentschieden in der Liga. Allerdings habe ich aktiv noch zu keinem einzigen Punkt beigetragen. Es ist - wie gesagt - ernüchternd.
Wen wundert es da, dass heute auch, trotz der besten Saisonleistung des Teams (11:4 Torchancen, ca. 65:35 % Ballbesitz und spielerische Dominanz sprechen für sich) wieder kein Punkt raussprang. Zumindest kein Sieg, denn heute stand das Pokalachtelfinale an, in dem wir auf einen Verein aus dem Mittelfeld der Liga trafen. Wir spielten super, tolle Ballstaffetten, bloß vor dem Tor wurden selbst die 100%igen (insgesamt 3-4) kläglich vergeben. In der 3. Minute schenkten wir unseren Gegnern dann wieder ein Tor. Der Trainer hatte noch vorgewarnt: "Mädels, die ziehen die Bälle immer an den 5er auf den zweiten Pfosten!" Nun kam der Ball knapp hinter den 5er aber auf den zweiten Pfosten. Dennoch gehen alle Abwehrspieler dem Ball entgegen - die Spielerin steht vollkommen frei und kann einnicken. Das wäre ja nicht so schlimm gewesen, weil der Ball genau an den langen Pfosten kam, aber dort ging meine Abwehrspielerin auch ein Stück in die Mitte, so dass sie den Pfosten wieder aufmachte. So ging der Ball genau neben dem langen Pfosten rein. Okay, passiert.
Wir spielten weiter, kamen zu Chancen, solchen, bei denen der Ball in die Mitte reingebracht wird und wo der Stürmer mit dem Ball eigentlich nur ins Tor stolpern muss - Pustekuchen. Nichts war's. Stattdessen fingen wir uns in der 30. Minute das 0:2. Scharfer Ball in die Mitte zwischen 11-m-Punkt und 5-m-Raum, in der Mitte laufen beide Innenverteidiger nur mit und die Stürmerin trifft den halbhohen Ball so perfekt, dass der Schuss abgeht wie Schmitz Katze. Da hat selbst das Hände hochreißen nichts mehr gebracht - so, wie sie den Ball unter die Latte genagelt hat. Den Ball trifft sie wirklich nur einmal in ihrem Leben so, aber natürlich - wie sollte es anders sein - gegen uns.
Vor der Pause schossen wir noch das 1:2, aber in der zweiten Halbzeit bot sich dasselbe Bild: Viel Bemühungen, spielerischer Glanz, aber grauenhafte Chancenverwertung. Am Ende lief es dann, wie in jedem Spiel dieser Saison: In der 90. Minute schnappt die Abseitsfalle nicht zu, die Stürmerin läuft alleine auf mich zu, ich bleibe lange stehen und schaffe es den Lupfer noch abzulenken, aber von den Abwehrspielerinnen denkt keiner mit und so trudelt der Ball ins Tor... Also am Ende steht wieder ein völlig unverdientes 1:3, ich hatte im Spiel nichts zu tun bis auf einen Kullerschuss (Rauslaufen und Mitspielen nicht mitgezählt), durfte drei Mal den Ball aus dem Tor holen und mir aber 90 Minuten lang angucken, wie da vorne selbst der einfachste Ball vorbei geschossen wird.
Da können sie auch eine Strohpuppe ins Tor stellen - die fiebert wenigstens nicht mit.
Übrigens habe ich heute erfahren, dass mein Torwarttrainer im Winter den Verein verlassen hat. Gut, dass sich niemand dafür zuständig sieht, das den Betreffenden mitzuteilen....




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