" und einer der vorderen Teams wird noch straucheln!"
Dies war das Zitat vor einigen Spieltagen vom Trainer von Hausen/Westerfeld in der Kreisoberliga Hochtaunus.
Mein Verein, der FC Oberstedten hat den Einzug in die Aufstiegsrelegation geschafft - egal ob man darin besteht oder unter geht, wir haben das Maximale rausgeholt und erreicht.
Grund ist, daß die SG Anspach 2 nicht aufsteigen kann, obwohl diese recht dominierend die Klasse beherrscht hat, Meister geworden ist, aber weil deren 1. Mannschaft aus der Liga in die Gruppenliga absteigt, kann die 2. Mannschaft nicht aufsteigen.
Somit kommt der 2. Platz direkt in den Aufstiegsgenuss und der 3. Platz geht in die Relegation.
Seit den ersten Spielen merkten wir: Da geht was, aber keine sprach vom Aufstieg. Sicher, man wollte vorn dabei sein, aber Aufstieg, daß war erst in der nächsten Saison geplant, wirklich aufzusteigen, also alles für den Meistertitel zu tun.
Doch es verdichtete sich. Mein Torwart spielte nahezu fehlerfrei, drei Patzer insgesamt, woraus 2 Gegentore resultierten, doch im Endeffekt: Wir spielten aus einer sehr massiven und stabilen Defensive. Und mit Glück konnten wir auch Spiele gewinnen, zum Teil erst in der 90. Minute.
So steigerten wir uns und waren bald auf dem 2. Platz, ganz vorn... wir machten weiter, doch dann trafen wir auf den direkten Mitkonkurrenten Stierstadt, und versagten. Stierstadt ging auf Platz 2 und wir, aufgrund des besseren Torverhältnisses vor Hausen/Westerfeld auf Platz 3.
Und wir gewannen unsere Spiele, was den Trainer von Hausen/Westerfeld zu obigem Zitat nötigte...
Dann ging es nach Oberems, wo wir 10 Tore schießen konnten und damit den Abstand auf Hausen/Westerfeld ein wenig vergrößern konnten, aber wir wußten: Hausen/Westerfeld hat die Offensive, um Oberems 3, 4 oder 5 Tore mehr zu geben.
Und so fuhren wir hochmotiviert nach Pfaffenwiesbach, wo wir in einem furiosen Spiel 6:0 gewannen, daß 5 Spiel in Folge zu Null. Doch das Ergebniss von Hausen/Westerfeld in Oberems lähmte alle Euphorie: 22:0 hatte das Team von Hausen/Westerfeld die Zackenkicker Oberems abgeschossen. Es roch nach Manipulation, doch bei uns mahnte Vorstand und Trainerstab zu Ruhe.... so herrschte bei uns das Verbot, auch nur Manipulation gegenüber jemand auszusprechen. Wir hatten es im direkten Vergleich immer selbst in der Hand, und daher stand Hausen/Westerfeld an diesem, vorletzten Spieltag plötzlich punktgleich aber aufgrund einer 8 Tore besseren Tordifferenz auf Platz 3, und wir waren nun 4.
Aufsteig/Relegation?
Der Trainer sprach es letzten Donnerstag aus: Wir haben keinen Druck. Es hat nicht funktioniert und daher, das letzte Spiel wollen wir gegen Ober-Erlenbach auch gewinnen, aber nicht mit Druck oder mit Zwang, mit Müssen und allen Mitteln. Wir wollten uns aber mit einem Sieg in die Sommerpause verabschieden und Mittwoch den Saisonabschluss feiern.
So war für heute nichts geplant, es war ein normaler Spieltag... doch es kam alles anders.
In der 5. oder 6. Minute machten wir glücklich das 1:0 gegen Ober-Erlenbach, und wir blieben am Drücker.
Ober-Erlenbach steckte aber nicht auf, machte uns das Leben schwer und stellte sich dem Kampf. Nein, ein schönes Spiel war es heute nicht, aber 22 Mann waren wie zwei Rudel Kampfmaschinen, die den Rasenplatz umgruben. Es gab daher genug gelbe Karten, auf beiden Seiten. Keiner steckte auf... doch in der 2. Halbzeit kamen wir zu 4 hochkarätigen Chancen, selbst der so erfahrene Thomas Sobotzik vergab eine 100%ige Chance... Nervosität... Dann das brüllen von der Aussenlinie:
In Oberursel stand es lange 1:1 gegen Hausen/Westerfeld, doch keiner sagte etwas. Dann viel das 2:1 für Oberusel und damit waren wir mit einem Sieg wieder vor Hausen/Westerfeld.... Jetzt wurde es hektisch, die Abwehr wackelte öfters und so kam es wie es kommen musste: Ein tödlicher Querpass hinter die 5 Meter Kante, der Verteidiger tritt am Ball vorbei und der rechts Aussen der Ober-Erlenbacher hat freie Schussbahn, aus nur rund 3 Metern schießt er meinen Torwart an. Dieser sackt mit einem deutlichen "Uffz" zusammen, schüttelt sich und kann im Nachfassen sogar einen Nachschuss verhindern, und der Libero klärt mit einem mächtigen Befreiungsschlag endlich den Ball.
Der Bauch des Torwarts hält so Oberstedten im Spiel... nachfolgend drückt Ober-Erlenbach noch, kann aber nicht mehr abschließen und auch wir vergeben noch ein zwei klare Tore leichtfertig oder nervös.... Der Teammanager Rüdiger Rau ist dem Herzanfall nahe, wir können nicht entscheiden, und ober-Erlenbach drückt...
90. Minute, Freistoss aus dem Halbfeld. Ein Ball, den mein Torwart normalerweise gar nicht einschätzen kann, doch er wirft sich ins Gewühl, steigt hinter einem Stürmer der Ober-Erlenbacher auf, dieser krümmt seinen Rücken, macht es meinem Torwart schwer, doch dieser kann den Ball mit beiden Händen vor dem Kopf des Stürmers wegfausten und der Defensive Mittelfeldspieler klärt... aus, aus... das Spiel ist aus.
Doch in Oberursel wird noch gespielt. Es steht 2:2 und Hausen/Westerfeld hat ebenso einen Mann bei uns auf dem Sportplatz. Hausen drückt und drückt, kann aber nach 5 bangen Minuten trotzdem nicht den Siegtreffer landen. Endstand in Oberursel: 2:2
Damit wird der Sieg in Oberems für Hausen/Westerfeld zu einer Phrase, wir holen 3 Punkte, spielen erneut zu Null... und haben nun 2 Punkte Abstand auf die zuvor noch punktgleichen Hausen/Westerfelder, die aus Oberursel nur einen Punkt mitnehmen können.
Das Zitat des Trainers von Hausen/Westerfeld, eigentlich gegen Stierstadt und uns gemünzt war, wird zu bitteren Wahrheit.. und dies am letzten Spieltag. Eines der oberen Team ist bei einem vermeintlich leichten Gegner gestrauchelt, und hat damit die Chance auf den Aufstieg verpasst.
Bittere Wahrheit und für uns: Wir haben gefeiert und einige der Mannschaft werden wohl auf dem Brunnenfest von Oberursel mit Spielern der Eintracht Oberursel diesen fast unmöglich geglaubten Saisonabschluss feiern..
Relegation... wir kommen. Und egal, wie man über den Sieg von Hausen/Westerfeld in Oberems dachte: Dieses 22:0, ob legitim oder doch manipuliert - es erwies sich am Ende als Null und Nichtig...
Es zählten am Ende doch nur die puren Punkte...
FC Oberstedten steht in der Relegation - und das ist mehr als man noch am Saisonanfang glauben wollte, oder erreichen wollte