Besch... Spiel am Sonntag! Ein Fehler, zwei Punkte hergegeben...
Vorweg: Etwas seltsam verläuft die Saison bislang eh bei mir. Zunächst "teile" ich mir mit unserem bisherigen Keeper der zweiten Mannschaft die Spiel der ersten und zweiten Mannschaft auf. Das hat er sich mit einer starken Saison verdient. Hat als A-Jugendlicher in der Verbandsliga gespielt und ruft jetzt sein Potenzial ab. Da ist klar, dass er an die erste Mannschaft herangeführt werden muss angesichts eines "alten Sacks" wie mir.Die Absprache für die Spiele ist etwa 2/3 zu 1/3 zu meinen Gunsten und das wird auch so bleiben, bis ich die Handschuhe an den Nagel hänge. Also noch ca. zwei Jahre. So weit läuft das super, denn wir unterstützen uns im Training, er gibt Vollgas, was für mich als TW-Trainer-Novizen eine tolle Sache ist und wir sehen uns nciht als Konkurrenten sondern als Partner. Gute Sache so weit. Da wir ähnliche Torwarttypen sind, ist die Umstellung für die Mannschaften kein Problem. Ich bin sicherlich dominanter durch die Erfahrung und meine Kommunikation auf dem Platz. Aber um das zu lernen, machen wir ja das Wechselspiel. Ich sehe mich durch eine sehr gute Vorbereitung eigentlich noch einmal technisch und taktisch verbessert. Auch der didaktische Teil des Trainings als TW-Trainer bringt einen großen autodidaktischen Erfolg mit sich. Ich spiele sehr sicher mit, pflücke runter, was zu pflücken ist und halte (beinahe) auch alles, was irgendwie zu halten ist. In den letzten beiden Spielen kam trotzdem jeweils ein Fehler vor, der sofort bestraft wurde.
Erster Spieltag in der Zweiten: Sehr gutes Spiel von mir, der Mannschaft mit meiner Erfahrung in einer hektischen Partie geholfen und einen Elfer gehalten. 5:4 in einem verrückten Spiel gegen einen Aufstiegsaspiranten gewonnen.
Zweiter Spieltag in der Ersten: Sehr gutes Spiel bis zu einem verdeckten Flachschuss aus ca. 20 Metern in meine linke TW-Ecke. Der Ball schlägt gut platziert direkt neben dem Pfosten ein. Aber ganz ehrlich: Ich war dran und der war haltbar. Wenn ich mich technisch korrekt werfe und mit beiden Händen in den Ball gehe, hätte ich ihn gehabt. Immerhin: Bis dahin war es gut, ich fange mich auch sehr schnell und liefere danach eine blitzsaubere Partie ab, die wir dann 2:1 gewinnen.
Dritter Spieltag in der Ersten: Sintflutartiger Regen auf einem zwar neuen Kunstrasenplatz, allerdings mit geringer Halmlänge und sehr viel Granulat. Ich hatte vorher noch mit dem Trainer besprochen, dass ich flache und aufsetzende Bälle bei Bedarf einfach nur zur Seite wegmache. Was mache ich? Wir führen 1:0 und haben den Gegner voll im Griff, als ein scharfer Schuss aus 20 Metern drei Meter vor mir aufkommt. Ich komme gut in die rechte Ecke und hinter den Ball, aber der titscht auf dem Wasserfilm ganz flach weg. Ich verliere die Kontrolle, lasse nach vorn prallen, Nachschuss, Tor. Regen hätte, wenn und aber... Fakt ist, dass ich den nicht fangen darf. Danach komme ich immerhin erneut gut zurück ins Spiel. Es bleibt bei dem 1:1. Wir können zwar gegen einen Aufsteiger nicht gewinnen, hätten aber kurz vor Schluss auch noch verlieren können, als ich im 1gegen1 sehr gut halte. Bitter, dass mein Klops das gesamte Spiel auf den Kopf gestellt hat.
Zwei Fehler in drei Spielen sind eine Menge für mich. Da hilft mir auch nicht weiter, dass die Jungs vorne uns in den beiden letzten Spielen jeweils schon nach einer Halbzeit deutlich in Führung hätten schießen müssen. Am Ende bleibt der Torwartfehler als entscheidendes Kriterium stehen und nicht die vergebenen 100%igen der Stürmer. Seltsam ist, dass ich in der zweiten Mannschaft makellos war und in der ersten gepatzt habe. Ich hatte eher erwartet, dass ich ein bisschen Zeit brauche, um mich damit abzufinden, regelmäßig auch in der Zweiten zu spielen. Und es passt überhaupt nicht zur psychischen Grundverfassung sowie zum Trainingsstand und der körperlichen Konstitution. Oder ist es doch eine kleine versteckte Unsicherheit, nicht mehr DIE Nr. 1 zu sein, sondern nur noch die "1a"? Wer weiß... Ich ärgere mich wahnsinnig über die Fehler, aber ich weiß auch, dass ich sehr gut trainiere. Also wird sich das "Problem" von selbst erledigen. Eine sachliche und ehrliche Analyse führt zu den richtigen Konsequenzen.