@SinaSGH/R:
Hi,
dann versuche ich mich doch mal an 'ner Stellungnahme (Sorry, wird etwas länger. Kurzfassungen sind nun mal nicht meine Stärke... mal schauen, ob ich's auf die Reihe kriege):
„Stop! Ich habe gesagt, in der Winterpause.“
Mir ging es ja auch um den Wechsel in der Winterpause. Ganz einfach deswegen, weil das bei mir momentan aktuell ist (hab ich vielleicht nicht deutlich genug gesagt, sorry). Wegen einem normalen Wechsel im Sommer hätte ich mir zwar wahrscheinlich auch ziemlich Gedanken gemacht, aber beileibe nicht derart meinen Kopf zerbrochen.
„sorry, aber das ist Eigenverschulden, wenn man weiß, das geht nicht gut und trotzdem bleibt.“
Daß ich selbst schuld bin, daß ich nicht im letzten Sommer schon gegangen bin, habe ich mir auch schon gesagt. Du glaubst nicht, wie ich mir im Nachhinein in den Hintern gebissen habe deswegen. Aber im Sommer sah es eben noch so aus, als wären die Probleme - zumindest die meisten davon - vorübergehender Natur gewesen oder zumindest noch irgendwie zu lösen, also wollte ich der Sache nochmal 'ne Chance geben. Um ehrlich zu sein: Nach der letzten Saison sah die ganze Sache sogar eigentlich wieder recht gut aus. Und schließlich war der Verein trotz aller Schwierigkeiten 'ne Art zweites Zuhause für mich... da sagt man nicht so einfach mal schnell „Tschüß“, sondern versucht es lieber nochmal. Dazu kam, daß die Mannschaft gerade erst mit Hängen und Würgen den Aufstieg geschafft hatte und ich sie, wo absehbar war, daß für die nächste Saison Abstiegskampf angesagt sein würde, nun erst recht nicht alleine lassen wollte (ich hing halt an meinen Mädels). Also bin ich geblieben. Daß die Probleme, statt zu verschwinden, wieder auftauchen und sogar noch größer werden würden, war im Sommer einfach nicht abzusehen. Das habe ich leider erst zu spät, d.h. erst in der aktuellen Saison, gemerkt. Und selbst dann hatte ich noch vor, bis zum nächsten Saisonende zu bleiben... aber es ging irgendwann einfach nicht mehr.
„Vor allem hat die Mannschaft/der Verein in der Sommerpause genügend Zeit, Ersatz zu suchen (was in der Winterpause nunmal schwieriger ist)“
Tja, die Sache mit dem „mehr Zeit haben, Ersatz zu finden“: Auch ein Argument, das ich mitbedacht hatte. Aber: Meine Mannschaft hatte jetzt schon 1 1/2 Saisonen lang Zeit, Ersatz zu finden. Das sollte eigentlich ausreichen, dachte ich mir. Ich habe, schon seit meine damalige TW-Kollegin weggegangen ist, meinem Trainer immer wieder und wieder gesagt, daß wir Ersatz brauchen für den Fall, daß ich mal nicht spielen kann (er weiß, daß ich ziemlich verletzungsanfällig bin; und ich wollte eigentlich nicht immer - so wie einen Großteil der letzten Saison - trotz Verletzung spielen müssen), habe ihn immer wieder gebeten, im Training doch zumindest ab und zu mal 'nen Feldspieler ins Tor zu stellen (damit meine Mädels im Ernstfall wenigstens 'ne Idee davon haben, was sie im Tor machen müssen), habe selber aktiv nach einer Torfrau gesucht..... hat aber alles nichts gebracht. (Und die Feldspielerin, die ursprünglich mal als Ersatz geplant war, war dauerverletzt und ist irgendwann einfach nicht mehr aufgetaucht.) Meinem Trainer war die Sache - so mein Eindruck - wohl relativ schnuppe. Klar, warum sollte er sich denn auch nach 'nem anderen Torwart umsehen, wenn er doch weiß, daß er in mir einen Blöden gefunden hat, der sich selbst mit dem Kopf unterm Arm noch ins Tor stellt? (Anm.: Bei uns ist's übrigens nicht nur im Winter schwierig, 'ne Torfrau zu finden. In unserer früheren Liga gab's gleich mehrere Mannschaften, die ohne richtigen Torwart auskommen mußten.)
Was letztendlich für mich persönlich noch dazukam war die Überlegung: Wenn bestimmte Dinge anders gelaufen wären, dann müßte sich der Verein ja überhaupt keinen anderen TW suchen, dann hätten sie mich noch lange bei sich gehabt. Ich habe immer alles gegeben, was ich konnte. Wenn von der anderen Seite dann aber so wenig zurückkommt (hach, es ist doch zuu schön, anderen die Schuld zu geben ;-)))... warum soll es dann bitte meine Aufgabe sein, mir den Kopf zu zerbrechen, ob oder wo sie einen Ersatz für mich herbekommen? Klingt ziemlich hart und egoistisch, ich weiß. Aber ich hatte inzwischen endgülig die Schnauze voll davon, immer nur daran zu denken, was die Mannschaft braucht und selber dabei auf der Strecke zu bleiben. Ich habe mich zum Schluß einfach nur noch ausgenutzt gefühlt.
Nebenbei: Wenn das stimmt, was mein Trainer gesagt hat, nämlich, daß das Team aufgrund von Mannschaftsabmeldungen in unserer Gruppe diese Saison gar nicht mehr absteigen kann, dann haben sie jetzt noch bis zum nächsten Sommer Zeit, sich ohne Druck einen neuen TW heranzuzüchten oder von irgendwoher zu holen. Seitdem ich das gehört habe, habe ich zumindest in diesem Punkt kein schlechtes Gewissen mehr. Und ich hatte unserem Trainer ja sogar angeboten, meine Nachfolgerin zu trainieren! Wenn ihm das nicht reicht, dann weiß ich auch nicht weiter... allerdings wird aus diesem Training wohl nichts mehr werden, nicht mehr nach dem, wie der Abschied für mich gelaufen ist :-(.
„Und das Argument mit dem "Leute kommen und gehen"...hey, du kannst mir nicht erzählen, wenn du da 2 oder 3x warst, dass dann auf einmal, wenn du im Verein bist, sämtliche Leute quasi "schwupps" - verschwunden sind, die du vorher beim Training und Spiel gesehen und gesprochen hast.“
Was das betrifft: Es waren schon mehr als 2 oder 3 Mal *g*. Ich bin nämlich eine der wenigen, die vom Anfangskader noch übrig sind (bzw. waren). Und mit der Zeit hat sich das Team doch ganz schön verändert. Aber ich muß dazusagen, daß ich weniger der Mannschaft wegen weggehe, denn bis auf ein paar Ausnahmen habe ich mich mit den Mädels gut verstanden... auch wenn der Kontakt mit den meisten nicht sonderlich eng war. Meine Mannschaft und die früheren schönen Erlebnisse, die ich im Verein hatte, sind eigentlich die Hauptgründe, weswegen mir der Abschied so unglaublich schwergefallen ist.
Naja, und das mit dem „Leute verändern sich“: Unser Trainer war am Anfang ein richtiger Gute-Laune-Bär. Inzwischen ist er das, meiner Meinung nach, nur noch, wenn alles glatt geht. Wenn irgendwas nicht so läuft, wie es ihm paßt, kehrt er teilweise ganz schön das A........ hervor. Da scheinen ihm dann manchmal die Mittel, mit denen er sein Ziel erreicht, recht egal zu sein (mein momentaner, persönlicher Eindruck - ohne Objektivitäts-Garantie, bitte). Und in der aktuellen Saison wurde meine persönliche Schmerzgrenze einfach ein paarmal zu oft überschritten - vom Trainer und den erwähnten Mannschafts-Ausnahmen (es ist einfach ein wundervolles Gefühl, wenn du lautstark quer über's halbe Spielfeld zusammengeschissen wirst, weil du Dinge nicht kannst, die du im Training nie üben darfst, oder wenn du im Spiel von Leuten aus deiner eigenen Mannschaft schlichtweg ignoriert wirst oder du dir mit ihnen unnütze Diskussionen liefern darfst über's Abseitsaufheben und freistehende Gegner).
Und die Sache mit den nicht gehaltenen Versprechen: Ich bin zum Verein gekommen mit der Aussicht auf TW-Training... nur habe ich davon recht wenig gesehen. Ende letzter Saison sah's ja noch so aus, als würde vielleicht doch noch was draus werden, in dieser Saison habe ich nun endlich eingesehen, daß unser TW-Trainer definitiv keine Lust hat, mich zu trainieren.
Die endgültige Entscheidung, ob ich noch bis zum Sommer durchhalte oder doch schon im Winter gehe, hatte ich für mich persönlich dann übrigens von einem ganz bestimmten Spiel Anfang November abhängig gemacht - weil ich immer noch mitten in der Luft zwischen Pflichtgefühl der Mannschaft gegenüber und meinen eigenen Wünschen hing. Ich hatte mir, nachdem schon die Wochen und die Spiele davor teilweise nicht unbedingt „erfreulich“ waren, vorgenommen, wenn dieses Spiel halbwegs gut verlaufen würde (unabhängig vom Spielergebnis!), daß ich dann bis zum Saisonende bleiben würde. Ergebnis des Ganzen: mal wieder mehrfach ignoriert worden, wieder ein heftigster Wutausbruch von der Seitenlinie (wegen eines Flatterballs, den ich falsch eingeschätzt hatte) und dazu noch ein richtig schöner Krach in der Halbzeitpause.
Mein Fazit: Wechsel in der Winterpause. (Und ich war trotz allem noch so dämlich, die letzten drei Spiele vor der Pause noch mitzuspielen und damit u.U. meine Zwangspause, bis ich wieder spielen darf, noch zu verlängern - aber ich wollte meine Mädels halt nicht von heute auf morgen im Stich lassen. So hat meine Nachfolgerin jetzt wenigstens noch bis April Zeit, sich ans Tor zu gewöhnen.)
„Der Torwart hat außerdem vom Regelwerk her shcon eine ganz besondere/eigene Position (um auf das Argument mit den gleichen Rechten einzugehen) und es ist einfach schwieriger, einen guten Torwart zu ersetzten, als einen Feldspieler.“
Stimmt. Daß er nicht so leicht zu ersetzen ist, ist klar (macht so eine Entscheidung zum Wechsel auch ganz schön hart, wenn du weißt, daß du damit dein Team ohne TW zurückläßt!). Aber auch ein Torwart ist nur ein Mensch. Und bei jedem Menschen ist irgendwann eine bestimmte Grenze erreicht. Und warum sollte ein TW dann nicht auch das Recht haben zu gehen, so wie jeder andere freie Mensch auch... nur weil er vielleicht schwieriger zu ersetzen ist. Zumal er ja im Normalfall seine besondere Position auch mit besonderem Einsatz (Trainingsfleiß, Zuverlässigkeit, immer da sein, etc.) zurückgezahlt hat.
Hmm... ich hoffe, es ist klar geworden, was ich sagen will.
Falls nicht, bitte einfach nochmal nachfragen.
Liebe Grüße,
Charlie