Also ich glaube ich muss jetzt mal meine Philosophie hier etwas genauer erläutern und mit einigen Vermutungen die hier unterschwellig mir zugeordnet werden aufräumen!
Nun mein Trainingssystem beruht auf 3 Säulen, welche heissen: Techniktraining ,
Konzentration durch Koordination mit neurophysischen und neuropsychischen Komponenten , So aktiv wie möglich-so defensiv wie nötig!
Diese 3 Säulen werden gleichzeitig in jeder Trainingseinheit umgesetzt.Was heisst das im Detail?
Nun ersteinmal nehmen wir das Beispiel mit der Beidhändigkeit. Es geht hierbei nicht primär um die Beidhändigkeit, sondern ich brauche diese, und anderes, um , und darum geht es primär, eine Orientierung des Tw in seiner Box zu schulen, denn das kann ich nur erreichen, wenn der Tw seine physikalisch-anatomische Mitte findet.
Warum will ich diese Mitte finden? Nun ich bin nach reiflicher Überlegung zu dem Schluss gekommen, das es im Tw-Spiel von elementarer Wichtigkeit ist aktiv zu agieren, wo immer es möglich ist , denn ich halte es bildlich gesprochen für besser, den Brand im Keim zu ersticken, als ihn nachher mühevoll löschen zu müssen! Um das aber zu schaffen brauche ich Torhüter, die zum Einen stabil und doch zugleich locker in ihren Bewegungsmuster agieren können und die schnell diese Bewegungsmuster durch Antizipation verändern können , sowohl in der Bewegung des TW selber, als auch im Raum-also der Box!So verhindere ich z,B. das wenn ein Tw nach einer Zielverteidigung in die Raumverteidigung wechseln muss, sich erst wieder zur Tormitte orientieren muss , um dann in die optimale Raumverteidigungsposition zu wechseln. Dieses Verhalten kostet Zeit, Zeit die ich verliere um mich zu orientiern , in welchem Raum sich der Gegner und meine Mitspieler bewegen , denn diese Positionsanalyse löst die nächste Aktion des Tw aus.Meine Tw sollen also in möglichst kürzester Zeit viele Informationen sammeln, die richtigen Schlüsse ziehen und dementsprechen, meist aktiv, handeln!Es bedarf also ein Höchstmaß an Konzentration, Koordination und Orientierung um dies zu bewerkstelligen!Diese 3 Faktoren helfen mir wiederum ein saubere TW-Technik zu erarbeiten, die wie ja schon oft kritisiert, nach dem Motto gehalten ist gehalten -egal wie-,für mich essentiell ist, denn es hilft meinen TW ganz besonders bei notwendigen paradoxen Bewegungsmustern in der Zielverteidigung , die z.B. entstehen bei abgefälschten Schüssen.Dadurch das die standartisierten Bewegungsmuster automatisiert werden bleibt dem Tw eben die notwendige, um es verständlich zu beschreiben, Freiheit im Kopf auf diesen abgefälschten Schuss z.B. in die andere Ecke durch eine z.B. Armbewegung nach links eine Umkehrung von Ansatz und Ursprung im re. Sprungbein auszulösen um dann mit dem re. Bein in die linke Ecke springen zu können. Hierbei geht es um Muskelketten und Nervweiterleitung durch antagonistische Hemmungen und Kurzschliessung des Impulses, in dem Fall der li. Arm, über das Rückenmark. Wenn man es will, praktisch ein gesteuerter automatisierter Reflex!Hört sich abenteuerlich an, denn ein Reflex ist ja nicht steuerbar, aber der Impuls vom Hirn wird direkt im Rückenmark in die paradoxe Aktion umgeschaltet, deswegen nenne ich das gerne so!
Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, das sehrwohl und vieleicht sogar gerade deshalb viel Platz für Individualität des einzelnen Tw bleibt und auch ich bereit bin z,B. was ein Tw von mir gerne macht, nach dem tiefen Umarmungsgriff den Ball durch öffnen der Ellenbogen vor sich auf den Boden zu plazieren und ihn dann im Korbgriff wieder aufzunehmen, dies zu tollerieren, denn die eigentliche Aktion, nämlich der tiefe Umarmungsgriff wird technisch gut ausgeführt!
Das Training hat zufolge das meine Torhüter zwangsläufig immer, bei jeder Trainingseinheit konzentriert sein müssen, denn sind sie es nicht, können die Aufgaben nicht bewältigt werden. Ich verlange also eine knappe Stunde pro Trainingseinheit eine intensive Konzentrationsphase. Diese konzentration hat manigfaltige positive Auswirkungen, zum einen eine mentale Stärke in Stresssituationen im Spiel, denn durch diese Konzentration kommt mein Torwart nicht dazu seine vieleicht vorhandene Nervosität auszuleben, denn er bleibt fokussiert, zum Anderen fällt schulisch den Tw vieles leichter, sie lernen schneller, eben durch dieses "Gehirntraining!
Wie sieht so ein Training aus?
Nun ab frühester Jugend sollen die Kinder sich Koordinativ bewegen mit und ohne Ball, nichts anderes mache ich mit den Kleinen , die 1 mal die Woche 1 Stunde zum "Torwarttraining" kommen. Sie sollen sich Balltechnisch entwickeln und gute Feldspieler werden. Ab D-Jugend fange ich mit dem wirklichen Torwarttraining an, d.h. Zonenspiel und zwar im grossen Tor,
und poe a poe alle torwartspezifischen Techniken, die schon möglich sind. Im letzten Drittel der D-Jugend fängt es dann an spannender zu werden. Ich beginne mit sogenannten PNF-Techniken und bahne die Muskelketten, die ich später brauchen werde mit sogenannten Diagonalen an und zwar in gebeugten und gestreckten Bewegungsmustern, erst eine Diagonale dann 2 Diagonalen und dann breche ich die Diagonalen reziprok auf, erst ohne, später mit Bälle, in den verschiedensten Ausgangsstellungen in gestreckten und oder gebeugten Mustern.Dadurch erreiche ich unter anderem die Findung der Körpermitte. Ab diesen Zeitpunkt ereiche ich z.B. das der Tw beim abrollen in eine gerade Linie bleibt und nicht nach hinten rollt! Ab 2tes Jahr C-Jugend verbinde ich alle Komponenten: das ist der Zeitpunkt, wo ich eigentlich keine Einzelübung mehr trainiere, sondern nur noch Komplexe defensive und offensive Aktionen trainiere.Neben den bekannten Kinetikübungen mit und ohne Augenklappe , trainiere ich unter anderen Parcoure die auf Zeichen oder Zuruf eben unterschiedlich bewältigt werden müssen, z.b. Sprung frontal oder li. seitlich oder re, seitlich, wobei ich diesen Sprüngen z.B. Zahlen gebe, ich sie 90 oder45 oder auch 180 Grad springen lasse, mit den Codenamen rot gelb blau etc,, danach kommt die Technikaktion z.B. scharfe Flanken aufs Tor mit der richtigen Aktion z.b. das Fangen, danach folgt direkt eine Offensivaktion z.B. Abwurf mit dem schwachen Arm 3 mal häufiger als mit dem starken Arm, denn wie ihr schon richtig erkannt habt, kann er ja mit rechts schon mit 98% Wahrscheinlickkeit gut abwerfen , also setze ich den Reiz auf den linken Arm , und so kann ich eine Beidhändigkeit fast nebenbei erreichen.
Angemerkt sei noch das das natürlich in 2 Trainingseinheiten in der Woche nicht zuerreichen ist, aber ab B-Jugend trainieren die ambitionierten Tw 4-5 mal die Woche.
So das war ein klitzekleiner Einblick in meine Tätigkeit als Tw-trainer.Alles hier zu berichten würde dann doch den Rahmen sprengen, aber ich hoffe jetzt mal verstanden zu werden, warum es bei dem Thema Technik für mich keine Kompromisse gibt und warum ich sie für elementar halte, denn ohne Technik keine Weiterentwicklung in anderen Bereichen, das ist meine feste Überzeugung!
@Vice: Ich trainiere ja Tw, also ist es klar das ich auf den individuellen Nutzen ziele.Eine Mannschaft zu trainieren, wäre bei mir ein Disaster, da ich zu Detailverliebt bin!