@ xirram: Nun geht es wiederum um zwei Perspektiven. Du schilderst gerade ausführlich dein Torwarttraining und leitest aus deiner Aufgabenstellung allgemeine Maximen ab - so einfach ist die Sache nur leider nicht.
Du bist Jugendtrainer. Was muss ein guter Jugendtrainer leisten? Richtig, genau das, was du dir zum Ziel setzt: Einübung der richtigen Techniken, individuelle Verbesserung etc. In diesem Aufgabenbereich macht es absolut Sinn, das zu trainieren, weil der Torwart nicht mannschaftsspezifisch eingestellt werden muss und auch nicht sollte, da er oft die Mannschaften und vllt. auch das Spielsystem wechseln wird.
Im Profibereich sehe ich die Lage deutlich anders: Ein Verein hat dort mit seiner Mannschaft meist über Jahre hinweg ein relativ festes Spielsystem, in das der Torhüter passen muss. Hier wiederum macht es Sinn, den Torwart, der die Grundtechniken bereits beherrschen sollte, speziell in seiner Spielweise auf die Mannschaft einzustellen. Hierzu muss er vorher schon Fähigkeiten mitgebracht haben (man kann einen Kahn ja auch nicht mal eben zum mitspielenden Torwart machen), die nun verschärft werden. Zudem kommt hier eine Kosten/Nutzen-Analyse: Der Torwart muss im Profibereich seine Aufgaben meistern können, die ihm in der Rollenverteilung der Mannschaft zukommen - egal wie! Wenn eine Aktion zwischendurch mal komisch aussieht, der Ball aber gehalten wurde - was soll's (übertrieben gesagt)? Um ihm die Grundtechniken zu trainieren, ist er zu alt und meist zu unflexibel. Es gilt, das maximale herauszuholen um den Teamnutzen zu maximieren - denn nur die Ergebnisse des Teams zählen.
Wie du siehst, Jugendarbeit und Arbeit im Profibereich sind grundverschieden. Ohne diese Differenzierung vorzunehmen, sollte nicht mit Allgemeinerungen um sich geschmissen werden - weder von dir, lieber xirram, noch von den anderen Usern dieses Forums. Letztlich handelt es sich in euren Diskussionen vornehmlich um ein Kommunikationsdefizit, da ihr auf verschiedenen Ebenen gesprochen habt.





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