Zitat Zitat von Torbinho Beitrag anzeigen
Dein Ernst?
Klar. Irgendwie muss man hier doch mal was Stimmung rein bringen. :-D

Gegen die Ukraine wäre man vmtl. mit einem Misserfolg ins Turnier gestartet, wenn man nicht einen Keeper gehabt hätte, der eben den Unterschied ausmacht.
http://www.sportschau.de/uefaeuro201...unkte-100.html

hmm ein Fernschuss der Kategorie "Hält meine Oma" und eine Rettungstat von Boateng. Das wars an Höhepunkten der Ukraine.


Gegen Italien wäre es die übliche Niederlage geworden, wenn nicht der Torwart die Kohlen für Müller, Özil und Schweinsteiger aus dem Feuer geholt hätte und stattdessen - wie das hier oft genannte Paradebeispiel - einen absolut haltbaren Elfer unterm Körper herrutschen lassen hätte.


Die Torhüterqualität anhand von Elfmetern festhalten... ne sorry, aber das mach ich nicht. Da schau ich mir lieber nochmal die unglaubliche Buffonparade in dem Spiel an, als er die Italiener im Spiel hält beim Stand von 1:0 für Ger.


Klar, der letzte Eindruck bleibt, und der war eben die starke Parade von Lloris (die Glanztaten beider Keeper in HZ1 gleichen sich ja aus) und die Aktion von Neuer mit dem unglücklichen Ende. Aber von einem analytischen User wie dir, der Neuers Fehler bis ins Jahr 1992 protokolliert, darf man doch erwarten, dass er sich auch noch an die vorletzte Aktion erinnert, oder?
Ich schreib doch extra noch hin, dass das Turnier einfach sch... gelaufen ist für Manuel. Also um es nochmals auch für dich deutlich zu machen. Manuel Neuer ist vom Gesamtpaket zur Zeit sicherlich der beste Torhüter der Welt. Da kann es auch keine zwei Meinungen geben. Nichts desto trotz ist er immer noch ein Mensch und als solcher macht er halt hin und wieder auch mal einen Fehler. Und manchmal ist es im Sport halt so, da kannst du noch so gut sein, du bekommst deine optimale Leistung einfach nicht auf den Punkt. Gerade in einem so chaotischen Mannschaftssport wie das Fußball ist.


Kannst du eben doch, indem du dazu beiträgst, dass - wenn Ballbesitz das Ziel ist - der Gegner möglichst selten die Chance bekommt, den Ball zu übernehmen.
Auch das ist eine Reaktion aufs (aggressive) Pressing des Gegners. Ohne Pressing kann jeder Kreisklassenkeeper einen Pass über 10 Meter zum eigenen Mann spielen und die eigene Mannschaft im Ballbesitz halten.

Dann liste doch mal bitte die Ballkontakte der Keeper in den 70ern auf sowie ihre Passstatistiken. Ich fürchte, das Ergebnis würde überraschend für dich sein.
Kann ich dir leider nicht bieten, weil sowas im Netz nicht zu finden ist. Aber es wäre auch eher eine Überraschung für dich. Es war nämlich bis 1992 selbstverständlich den Torhüter in Drucksituationen anzuspielen. Das hat man dann so etwa 1 Jahre lang sich nicht mehr getraut, war aber in seiner extremen Umsetzung eher ein rein deutsches Phänomen.

Nunja, Thomas, DAS wird ja von Dir auch immer und immer wieder auf Lehrgängen gezeigt und ist so etwas wie dein Steckenpferd geworden.
Aber danke, daß Du es nochmals anführst. Problem ist nur: Wie bricht man das auf Nachwuchsvereine runter, die eben nicht aufgestellt sind wie Schalke, Dortmund oder Bayern?
Wie bricht man es runter auf die Vereine, die kein NLZ haben - und wo man sogar oft noch seltener einen Tw Trainer antrifft, der sich um den Nachwuchs entsprechend kümmert..


Zuerst einmal: Wer ist Thomas?

Letztendlich gehts halt darum, von der Schuldfragen weg zu kommen. Da hat der Keeper halt mal eine falsche Entscheidung getroffen. Shit happens. Wichtig ist aus seinen Fehlern zu lernen und überhaupt die Möglichkeit haben, Fehler zu machen. Also weg vom Konkurrenzdenken und dem Denken, wir brauchen für eine C-Jugend Mannschaft dringend drei Torhüter. Nur durch Fehler, also wenn wir Dinge ausprobieren, die auch eine gewisse Gefahr für Fehler beinhalten, können wir lernen und uns verbessern. Können unsere Grenzen kennen lernen und erweitern. Letztendlich Spielpraxis, Spielpraxis und nochmals Spielpraxis und in der Jugend am besten hinter einer schlechten Abwehr und regelmäßig auf Feldspielerpositionen sich ausprobieren. Sehen und erleben, was es heißt auf einen Torhüter zuzulaufen, wie klein das Tor wird, während der Abwehrspieler einen verfolgt.

einen eigenen Trainer zu haben, ist zwar sicherlich die Wunschvorstellung, aber realistisch nicht zu machen. In kleinen Vereinen heißt es, mitzunehmen, was man bekommen kann. Vielleicht mal mit dem Nachbarverein reden, ob man nicht zusammen sich jemanden einkauft, der dann die Keeper zumindest einmal die Woche zusätzlich betreut.


Hm, aber wenn ich die Zielverteidigung forciere, bleibt dann nicht immer diese große Raumverteidigung des Manuel Neuer zurück, die Ihn auszeichnet?
Denn just das ist was viele Trainer sehen wollen und verlangen - oft habe ich sogar den Eindruck, daß Dinge der Zielverteidigung heute gar nicht mehr so als "wichtig" erachtet werden, sondern die Dinge der Raumverteidigung viel mehr im Fokus der Trainer sind...
Große Torleute, die Eindruck machen und in der Telefonzelle zwei Stürmer nass machen können....


Mir ist als junger Kerl mal der Kragen geplatzt in der Teambesprechung, als man versucht hat mir ein Tor anzukreiden, weil ich einen Flanke am 11er nicht abgefangen hätte, die ich doch hätte haben müssen. Ich hab dann nämlich mal gefragt, wann wir das denn mal trainiert hätten. Da herrschte dann betroffenes Schweigen. Danach machten wir mal 3 Monate Sonderschichten. Leider schlief das dann wieder ein und es ging wieder zum üblichen Sandkastengebolze über.

Letztendlich ist es doch eine Zeitfrage. Was kann ich überhaupt realistisch in der mir zur Verfügung stehenden Zeit trainieren. Danach sollte sich der Trainingsplan richten. Jeder Keeper braucht ein paar Grundkompetenzen. Damit sind zumindest alle Amateur und die meisten Halbprofis schon ausreichend beschäftigt. Auf Bundesliganiveau sollte da sicherlich noch was dazu kommen.