Zitat Zitat von verwunderterBeobachter Beitrag anzeigen
...er müsste die Beine parallel zusammenreißen und den Ball versuchen unkontrolliert zu halben...wenn es nicht schon fast bizarr wäre, könnte man hier noch mehr lachen als über die Beiträge zu Oblak. Zumal ich noch nicht einmal behaupte, dass es ein schwerer Fehler oder sonstwas ist, aber ernsthaft zu behaupten, dass es aus Sicht des TW nicht überhaus ärgerlich und unglücklich ist, den Ball so durch die Beine zu bekommen, zeugt von Ignoranz, blinder Vereehrung und/oder Ahnungslosigkeit. Ich persönlich wäre ja schon zufrieden, wenn das gleiche Maß, das nun bei Neuer angelegt wird, auch für alle anderen Keeper gelten würde. Aber ich setze 100 Euro, hätte Navas den Ball kassiert, wäre hier das Geschrei groß.

Dass die Grundhaltung Neuers (oben als Blockstellung bezeichnet), die in vielen Situationen zu seinem Vorteil gereicht (Fährmann gegen Ajax ein überragendes Bsp.) hier weniger optimal ist, als eine etwas dynamischere, "lockerer" Grundstellung wie sie (häufig: kleinere) Torhüter oftmals wählen (Ochoa, Campos, Kameni), mag der ein oder andere selbsternannte Experte in seinem Herz bewegen. Ich melde mich demnächst wieder, wenn ein anderer Torhüter für eine mit der Neuer-Szene vergleichbare Aktion - der Jahreszeit entsprechend - hier ans Kreuz genagelt wird.
Neuer für seine Grundstellung zu kritisieren finde ich, gelinde gesagt, gewagt. Wie du selbst schreibst, gereicht sie ihm in vielen Situationen zum Vorteil. Sie hat sich also letztlich bewährt und garantiert ihm sehr gute Chancen, die meisten Schüsse abwehren zu können.

Für eine konstruktive Diskussion müsstest du nun zeigen, inwiefern die "lockere" Grundstellung der Blockstellung überlegen ist. Machst du aber nicht bzw. nur im Ansatz. Du schreibst lediglich, dass sie in dieser Situation überlegen wäre, weil man dynamischer steht.

Einem Torhüter für eine Situation, in der er aus kurzer Distanz in der Bewegung mit Karacho einen Ball durch die Beine kriegt, für seine Grundstellung zu kritisieren, muss Hand und Fuß haben. Es heißt schließlich "Grund"-Stellung, weil sie für möglichst viele Aktionen mit einer hohen Abwehrwahrscheinlichkeit einhergeht und deshalb grundsätzlich eingenommen wird. Eine Kritik an der Grundstellung muss also Lösungen bieten, die in diesen Situationen generell überlegen und deshalb anzuwenden sind.

Ich gehe mit dir konform, dass man sich als Torwart grundsätzlich über solche Gegentore ärgert. Zur konstruktiven Analyse gehört aber auch, Bewegungsabläufe auf typische Situationen anzupassen um die Abwehrchancen zu erhöhen. Ich denke, dass er für die meisten möglichen Abschlüsse in dieser konkreten Situation eigentlich einen recht guten Stand hatte. Dass der Ball dann durch die Beine geht ist dann aus meiner Sicht ärgerlich, aber kein Ansatz für eine generelle Kritik.