Ich glaube, es ist nicht immer nur allein die Frage des Alters, wenn es darum geht jederzeit Höchstleistungen abzurufen.Wirkte in der Tat "planlos"
Beim 1. Gegentor sah nicht nur Neuer, sondern auch seine Kollegen schlecht aus. Da stimmte die Position und das Timing zum Kopfball nicht. Nur deshalb konnte der niederländische Angreifer erfolgreich einnetzen.
Leider konnte man danach wieder die alten Mechanismen der Sicherheitspässe sehen, sodass selbst die Niederländer, die für ihren "Hurra-Fussball" bekannt sind, kein Problem damit hatten die zentrale Achse gut zuzustellen.
Man muß nicht unbedingt ein Freund unseres aktuellen Nationaltrainerstabes zu sein, um zu erkennen, dass da der Wurm drinsteckt! Denn auch im internationalen Vergleich zeigen die meisten unserer Nationalspieler ein Formtief, was überwiegend gar nichts mit den DFB-Verantwortlichen zutun hat. Hinzu kommt, dass der Unterschied zwischen dem Niveau der besten Vereinsteams (mit einem internationalen Kader und intensiver Detailarbeit) immer größer zu den Länderspielen wird. Das, was da den Fans gezeigt wird, sieht manchmal einfach nur scheiße aus! Da kann man den Frust der Fans sehr gut verstehen.
Die Frage ist, wie man schnellstmöglich wieder in die Spur findet? Da bin ich etwas skeptisch, dass man in der Nachwuchsförderung zu wenig Ehrgeiz gehabt hat und sich zu sehr auf den Lorbeeren der erfolgreichen Vergangenheit ausgeruht hat. Denn hat man sich die aktuellen U 20 und die U 21 - Länderspiele angeschaut, dann war das sehr "durchwachsen". Man gewinnt den Eindruck, dass wir die Kreativität der Spieler zu wenig fördern und stattdessen einen Einheitssystemfussballer entwickeln, am Trend vorbei geht. Gerade die Traktion von Nationaltorhütern mit Weltklasseformat zeigt, dass man neben den breitgetretenen Pfaden des (Sicherheits)-Fussballs die größten Fortschritte erzielen kann.
Der aktuelle Nationaltrainerstab hat sich Verdienste für den deutschen Fussball erworben. Die aktuelle Kritik an ihrer Arbeit trifft m.E. deshalb nur zu einem Teil zu. Sie haben (nach dem Spiel gegen Frankreich) eine würdige Verabschiedung verdient. Ich denke mal, dass in der DFB-Zentrale nach dem WM-aus genügend Informationen über eine mögliche Nachfolge zusammen getragen wurden, sodass kurzfristig Gespräche mit kompetenten Nachfolgern möglich sind. Ein Neuanfang mit unverbrauten Kräften wird eher gelingen, als sich allzusehr am Aufarbeiten von Fehlern aus der Vergangenheit aufzureiben.
Meine Sorge geht aber auch gerade beim Torwart-Nachwuchs. Wenn man jedem Neuling im DFB-Tor in der Vorbereitung erst mal verbal in den Allerweitesten treten muß, um ihn zu höheren Leistungen zu animieren, dann sorgt man sich schon um den Grad der Eigenmotiviation im anstehenden Wettkampf. Wir werden leider wohl auch auf dieser Positon erstmals seit vielen Jahren nur internationales Durchschnittsniveau haben.
Oder seht ihr das anders?