Naja, beim ersten Gegentreffer könnte man noch zur Erkenntnis gelangen, dass Neuer versuchte einen Positionsfehler seines Mitspielers auszugleichen. Denn der lief an der falschen Seite nehmen dem ballführenden Angreifer. Weil Neuer den rechten Fuß des Angreifers gut zustellen konnte, hätte sein Kollege nur noch dessen kinken Fuß zustellen müssen. Doch der schaute nur noch zu.

Beim 2. und 3. Gegentor vermiße ich den Mut (denn das Können ist vorhanden), sich wie früher die Bälle am 5-er aus der Luft zu fischen. Stattdessen positioniert er sich zu tief (an der Torlinie) und hat dann keine Chance mehr die gut plazierten Kopfbälle des Gegners erfolgreich zu verteidigen. In solchen Situationen stagniert m.E. die Torwartentwicklung zur Zeit. Natürlich liegt es auch an der aktuellen Regelauslegung, bei der der Keeper klar im Nachteil ist, weil er seinen Oberkörper mit lang ausgestreckten Armen nicht schützen kann und der Schiedsrichter nicht jeden irrigulären Körperkontakt (z.B. Ellenbogenstoß im Bereich der Rippen) sieht und ahndet. Denn eine der häufigsten Ursachen eines vorzeitigen Karriereende eines Keepers sind Sportinvalitäten aufgrund schwerwiegender Rippenverletzungen. Wenn ein Torwart schon zwischen Championsleague-Sieg und eigener Gesundheit entscheiden muß, dann kann man ihn verstehen, wenn er sich für seine Gesundheit (von der hat man nur eine) entscheidet.