Schon vor einiger Zeit hatte ich gesagt, man möge abwarten, wie es sich weiterentwickelt. Verdachtsmomente gegen Grindel gab es schon früher, aber es fehlten die Beweise, weshalb die Unschuldsvermutung zu gelten hatte!

Mit dem Rücktritt von Reinhard Grindel dürfte wohl auch die Debatte um Nationaltrainer Löw und seinem Trainerstab neu entfacht werden. Denn der glückliche Sieg gegen die Niederlande dürfte die Gemüter noch nicht vollends beruhigt haben.

Auch die Torwartfrage soll sachlich geklärt werden. Ausagen wie: "er ist unser Mannschaftskapitän" haben nicht unbedingt einen Zusammenhang zur aktuellen Leistung. Denn erst einmal sollte es um die persönliche Leistung gehen. Erst dann kann es um zusätzliche Aufgaben innerhalb der Nationalmannschaft gehen.

Die z.T. falsche Kaderzusammenstellung und insbesondere die taktischen Fehlleistungen im deutschen Spielsystem liegen zunächst in der Verantwortung des Nationaltrainers. Sollte dies nicht wie gewünscht funktionieren, so haben die Verantwortlichen zu handeln. Doch hier hatte man das Gefühl, das komme was sei, die Verbindung zwischen Grindel und Löw von den sportlichen Geschehen unberührt bleibt.

Grindels Entscheidung zur vorzeitigen Verlängerung mit Löw und dessen Unterstützung beim Umgang mit verdienten Nationalspielern könnte so manchem Verantwortlichen auf den Plan rufen, die Dinge (insbesondere der Umgang in der Nationalmannschaft) nochmals sachlich zu analysieren. Denn Spielern, die im Verein "voll im Saft stehen" zu erklären, sie würden niemals mehr eine Rolle in der Nationalmannschaft spielen, widerspricht dem Leistungsprinzip, dessen sich eine deutsche Nationalmannschaft stellen sollte. Alle Kandidaten incl. Manuel Neuer haben einen Anspruch auf eine faire Beurteilung. Geschieht das nicht, dann wird die Nationalmannschaft direkt und die dort spielenden Akteure indirekt Schaden nehmen.

In unserer Nationalmannschaft sollen die Besten spielen und von einem der besten Trainer zu einem Team geformt werden! Manuel Neuer kann weiterhin dazu gehören, aber er muß es nicht (mehr) zwangsläufig!