Das Interview wurde sicher so geführt, dass etwas daraus wird, das Absatz findet.
Könnte mir denken, dass man als Journalist (oder sollte man bei der Bild eher Anführungszeichen darum machen?) einen Plan hat, was das Ergebnis des Gesprächs betrifft.
Dementsprechend ist dann die vorher durchdachte Fragestellung. Die für den Interviewpartner harmlos klingt, aber genug Interpretationsspielraum lässt, um den Kern der Aussage in die gewünschte Richtung zu biegen.
Etwa so:
"Herr Neuer. In ihren letzten Aussagen zum Thema Nationalmannschaft haben sie immer wieder bekundet, im Sommer die Nummer 1 zu sein zu wollen.
Nach den letzten Statements von Joachim Löw zu diesem Thema, soll derjenige, der gegen Argentinien am kommenden Mittwoch im Tor steht, auch in Bezug auf die WM die besten Chancen haben.
Gehen sie davon aus am Mittwoch zum Einsatz zu kommen?"
Eine geschlossene Frage, bei der man nur Ja oder Nein antworten soll oder kann. Oft kommt dann aber das Ausweichen auf die Person des Trainers.
Sofern also schon eine mutige Aussage, sollte es sich wirklich so zugetragen haben. Irgendwie aber auch unnötig, falls es so stimmen würde.