Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
Ich denke, es ist deutlich am Spiel von ManU mit Edwin van der Sar zu erkennen, auch Schalke spielt anders... gerade im defensiven Bereich.
Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, daß man insbesondere im Jugendbereich, wo der Torhüter häufiger mal wechselt, dies erkennen kann. Wenn man da einen mitspielenden Torwart hat, spielt gerade hier die Abwehr völlig anders, als wenn der Torwart eher der Liniensteher ist.
Aber ich möchte damit nicht sagen, daß die eine oder die andere Spielweise besser ist, nein, sondern es muss einfach zu Trainer und Strategie passen.
Witzigerweise, schaut man hier im Forum, bin ich nahezu allein damit, daß ich fordere, daß es keine Feste Nummer 1 mehr gibt, sondern der Meinung bin, daß je nach Strategie auch der Torwart gewechselt wird. Denn wenn ich aufgrund der Strategie mit mehr Torabschlüssen in Form von Schüssen und 1 gegen 1 Situationen rechne, dann könnte der Reaktive Torhüter definitv besser sein, möchte ich aber das Spiel machen, möchte rasch und schnell Druck auf den Gegner machen, die Offensive schneller machen, könnte der Mitspielende Torwart, der im Spielaufbau rascher eingreift besser sein, weil ich so das "Forechecking" des Gegners zum Teil abfedern kann und durch gezielte Spielverlagerung und schnelle Spieleröffnung einfach 'punkten' kann...
Doch wie man sieht... noch ist das nicht so.

Also schlagen wir TwT uns damit herum, was sozusagen wirklich gebraucht wird, und das dürfte auch ein Grund sein, warum die Torhüter bei den Trainern gern gewechselt werden...
Die Forderung, den Torhüter nach taktischen Gesichtspunkten zu wechseln, habe ich so noch nciht gehört (ist aber jetzt auch kein Wunder - bin ja lange Zeit raus aus dem Business), aber das wäre wirklich nur die Konsequenz aus dem, was wir zuvor diskutiert haben. Wenn die fraglichen Torhüter damit umgehen können, dann wieso nicht. Wenn TW und Mannschaft damit nicht klarkommen, müsste man halt wieder abwägen, was wichtiger ist, die Konstanz einer klaren Nummer 1 oder die Anpassungsfähigkeit an die Notwendigkeiten eines jeden Spiels.

Was den taktischen Einfluss eines TW auf seine Defensivleute betrifft, so ist der, wie du ausgeführt hast, nciht zu unterschätzen. Umgekehrt hat die taktische Spielweise der Defensive grossen Einfluss darauf, wie man sich selbst als TW verhält. Ich habe dazu einige ganz prägende Erfahrungen
In der Zeit, in der die ganzen Mannschaften auf Viererkette umgestellt haben, insbesondere zuerst die Auswahlmannschaften, dann auch mein Stammverein, wurde man durchaus ganz gezielt aufs Mitspielen, hoch zu stehen, die Abwehr (in Ermangelung eines Liberos) zu organisieren etc. Da ich auch Feldspieler war sagte mir das durchaus zu und ich habe das immer mal wieder auch auf die Spitze getrieben. Das ging zu den Zeiten und den fraglichen Spielklassen auch viel extremer

Dann spiele ich aber heute teilweise bei Mannschaften die, aus welchen Gründen auch immer, mit Libero spielen. Da ist meine Spielweise deutlich anders, weil da so wenig Raum ist zwischen Verteidigung und Tor ist.

Wieder ganz anders ist es bei meiner Hallenmanschaft, dort muss ich vor allem beim Spielaufbau sehr viel machen, gerade wenn der Gegner meine Verteidiger unter Druck setzt, habe ich zwangsläufig sehr viele Ballkontakte im Spielaufbau (Pässe abfangen ist aufgrund der kleinen Dimensionen der Halle weniger im Vordergrund). Je nach spiel kann es sein, dass ich vielleicht gleich viele wenn nicht sogar mehr Pässe spiele als meine Stümer (wenn der Gegner sie mit Pressing "abwürgt")

Die Spielweise kann man aber auch on the fly während dem Spiel ändern. Das typische Szenario ist dabei, dass die eigne Mannschaft 10-5 Minuten vor Schluss ein Tor hinten liegt. Typischerweise steht die Abwehr dann extrem hoch und die Mannschaft versucht, vorne zu pressen. Da steht man dann als TW auch viel weiter draussen und übt sich als Sprinter