Ich finde trotzdem nicht, dass man sie vergleichen kann, Steffen. Also Vergleichen kann man sie natürlich, aber ich werde wenig Gemeinsamkeiten finden. Vielleicht kann man der Fairness halber sagen, dass es ein Manuel Neuer macht, wie es ein Tim Wiese machen will. Aber hinter den Aktionen stecken ganz andere "Gedanken". Bei Neuer ist es meist das gleiche: Er nähert sich sehr rasch an, verkürzt meist den Abstand enorm und wenn er merkt, er ist nah genug dran und sieht den Schuss des Stürmers kommen, dann "klappt" er quasi auf. In anderen Situationen nähert er sich sehr schnell an und, wenn er das Gefühl hat, er kommt vielleicht nicht mehr nah genug für die Schere heran, macht er sich groß und versucht sich weiter "heranzutasten". Dann bleibt hat er eben die zwei Optionen, entweder doch Schere oder Stehen Bleiben - je nach dem, wie nahe er an den Gegenspieler herankommt. Aber es ist alles eine Frage der Taktik und Distanz. Diese beiden Sachen hat er in den letzten Wochen mit einem nahezu perfektem Timing gemeistert. Das hat ihn in meinen Augen ausgezeichnet.
Bei Tim Wiese sehe ich keinen dieser Ansätze. Tim Wiese rennt raus und wirft sich - meist mit den Füßen voraus, erst Recht wenn er unsicher ist - vor den Gegenspieler. Ein einfaches Überlupfen scheint da immer die Lösung aller Probleme zu sein. Das ist viel, viel zu einfach und man hat das Gefühl, dass seine Taktik ist: Schnell sein und Beten.