Falscher Ansatz. Macht ein Torwart einen Fehler kann er damit Spiele kaputt machen. Das weiß jeder Keeper und damit muss er leben und arbeiten. Es hilft keinem zu sagen, dass man in der Situation schon 3:0 führen muss.
Neuer muss das Ding auf seine Kappe nehmen, auch wenn ich immer noch der Meinung bin, dass solche Fehler zum modernen Torwartspiel dazugehören. Das ist quasi wie die Entscheidung des Stürmers, ob er mit dem Kopf oder dem Fuß zur Flanke hingeht. Da entscheidet er sich auch für das, was ihm die besseren Erfolgsaussichten verspricht, auch wenn eine falsche Entscheidung hier natürlich weniger Konsequenzen hat als im TW-Spiel. Aber ich denke beim FC Bayern wird man sein TW-Spiel einschätzen können und sich dieser Tatsache bewusst sein. Und man wird mit der Zeit feststellen, dass Neuer mehr Bälle dieser Art klären wird als dass er vorbeisegelt. Und damit wird die Entscheidung, rauszukommen richtig. Dass das in den Medien immer noch als klassischer Torwart-Bock (wie Kahn gegen Madrid und Lehmann diverse Male) abgetan wird, ist der Tatsache geschuldet, dass viele Schreiberlinge immer noch der Meinung sind, dass der Torwart halt auf der Linie zu stehen hat.
Fehler kann ich hier im Stellungsspiel suchen, im Timing, höchstens noch in der Spritzigkeit des Rauslaufens, aber nicht in der Grundsatzentscheidung, rauszugehen. Diese halte ich für richtig, und die hat der FC Bayern damals im Paket mit Neuer mitgekauft.