Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen

Ihr wisst, ich bin ein extremer Verfechter des modernen Torwartspiels, weil es sich (andere Meinung als z.B. Anadur) ganz erheblich auf den Mannschaftserfolg auf Basis moderner Systeme auswirkt - weitaus mehr als irgendwann zuvor. Bestes Beispiel ist hier Weidenfeller: Hätte er seinen Stil nicht geändert und sich auf Basis seiner Defizite nicht noch recht passabel angepasst, wäre der Erfolg Dortmunds nicht denkbar gewesen. Das ist nicht zu beweisen und ich weiß, dass ich für so eine provokante These Kritik bekomme. Doch so sehe ich das. Vollkommen außer Acht gerät die Auswirkung im offensiv-startegischen Sinn. Die Ballbehandlung, über die Neuer verfügt, lässt ihn zu einem zwölften Feldspieler werden, der auch als Ausgangsposition des Offensivspiels eine vollkommen neue Dimension des Torwartspiels kennzeichnet. Die jungen Torhüter sind hier schon gut, wie insbesondere ter Stegen. Nur gibt es Grenzen in der Auswirkung auf das GESAMTE Spiel, die bislang nur Neuer durchbrochen hat.
Also eigentlich wehre ich mich nur gegen den Begriff "modern", weil er imho schlicht falsch ist. Es wird ja gerade immer so getan, als wäre die Rückpassregel 2012 geändert worden und nicht vor 20 Jahren und als hätten alle Torhüter in der "Prä-Neuer-Ära" die Bälle direkt und ohne Umschweife übers Stadiondach gejagdt. Na ja und gegen den Hype um Neuer, der schlicht nicht zu rechtfertigen ist. Neuer bietet ein sehr gutes Grundpaket an Fähigkeiten, die heute mehr oder weniger jeder Bulitorhüter drauf haben sollte, selbst Gerri Ehrmann Schützlinge. Alleinstehungsmerkmal von Neuer ist aber seine bereits recht große internationale Erfahrung und seine Abwürfe. Aber ersteres hindert einen auch nicht Weltmeister zu werden, siehe Bodo Illgner, und zweiteres ist nun auch nichts neues, siehe Toni Schuhmacher.