Hier ist was los...
Macht Euch nicht verrückt und macht Euch nicht deshalb an. Kritische Äußerungen müssen schon toleriert werden. Ich sehe die hier getätigten Aussagen von El Tchibo ebenfalls als sehr fehlerbehaftet an, aber das wurde ja schon von anderen angesprochen. ZUSTIMMMEN kann ich ihm allerdings darin, dass ich diese Scheuklappen einiger "Fans" nicht nachvollziehen kann. Ist ein reiner Fan nur der, der kritiklos durch die Gegend irrt und sich dann wundert, wenn wie in Köln die Lichter ausgehen? Oder bin nicht doch auch ich ein guter Fan, der seinen Verein bis ins Detail kritisch hinterfragt und versucht, durch Kritik positiven Einfluss zu nehmen? Kritik und krtisches Denken allein verhindern wohl kaum, dass man ein genauso heißblütiger und tief verwurzelter Fan eines Vereins sein kann. Ich erlebe ständig im Stadion, wie ahnungslos die Leute sind und wie falsch sie ihr Fansein definieren. Wenn ich z.B. sehe, dass in Dortmund im Herbst die rechte Schalker Abwehrseite einem Scheunentor gleicht und ankündige, dass da an diesem Tag noch ein Tor drüber fällt, dann sehe ich mich Anfeindungen ausgesetzt wie "Was bist Du denn für ein Schalker". Zehn Minuten später fällt das Tor und drei Mal dürft Ihr raten, über welche Seite? Genau. Sind dann diese blökenden herdentriebfolgenden Schafe die besseren Fans? Anderes Beispiel: Die Ultras geben sich teilweise eine Art Alleinvertretungsanspruch für die "wahre Fankultur" eines Verein. Doch sie verzichten nicht auf Bengalos, auf Rauchbomben etc., obwohl das dem Verein, den sie angeblich so lieben, extrem schadet - und die anderen Fans im Stadion gefährdet. Sind das die besseren Fans?
Zu Neuer: Ich denke, dass Neuers Einsatz beim 1:0 durchaus nachvollziehbar war. Die technische Ausführung ist nicht zufriedenstellend, andererseits muss er den Gegner vor allem schnell unter Druck setzen, wenn er sich für diese Aktion entscheidet. Wie sagt Thomas Schlieck: Du kannst Dich im 1gegen1 falsch entscheiden, aber Du musst die gewählte Aktion zumindest mit voller Überzeugung durchziehen. Nicht optimal gelöst, aber den ballführenden Spieler zu attackieren, sehe ich als richtig an. Daher sehe ich das 3:1 auch nicht derart kritisch. Er entscheidet sich dafür, stehen zu bleiben und zieht das durch. Ob er dann den Tunnel dichter machen muss...? Ich würde aufgrund der Gesamtsituation sagen, dass es eigentlich löblich ist, dass er den Ball immerhin beinahe hält. Beim letzten Tor geht er vollkommen übermotiviert hin und verliert dadurch die Kontrolle über die Bewegung und den Ball. Psychologisch erklärbar, aber natürlich ein dicker Bolzen. Rechnet man dann noch die unterlaufene Ecke dazu, dann wird das dem Anspruch nicht gerecht, den man an ihn haben kann. Ein Katastrophenspiel habe ich allerdings nicht gesehen. Hält den Elfer in dieser entscheidenden Situation - und er war nahe dran - dann reden doch die meisten schon wieder von einem Megaspiel des Torwarts. Ein bisschen mehr Analyse statt Hype und Antihype wäre angebracht.