Zitat Zitat von Torbinho Beitrag anzeigen
Sorry Steffen, aber du kannst nicht einfach die Rahmenbedingungen einer Aktion verändern. Dein Wand-Beispiel passt ja nicht, weil es nicht um einen Punkt über meinem Kopf geht, sondern um einen Ball, den ich halten will. Diesen kann ich nicht willkürlich irgendwo hinschieben, sodass ich mit der oberen Hand besser drankomme.
Jetzt stell dich mal vor deine Wand, und male Kreise mit jeder Hand auf. Man wird sehen, dass es Bereiche gibt, in die du mit der "Oberhand" eben nicht besser kommst, als mit der unteren Hand. Um das zu verändern, musst dein Oberkörper anders orientiert sein.
Je nachdem, wo der Ball dann ist, kommt es auf die Orientierung des Oberkörpers im Raum an, welche Hand besser ist. Natürlich kann man zu ein und dem selben Ball verschieden hinspringen und dadurch eben beeinflussen, welche Hand besser ist.
Aber Neuers Problem in der Szene ist ja, dass er sehr spät agiert (warum auch immer). So kann er nicht mehr aktiv den Weg zu Ball aussuchen, sondern muss den kürzesten, direkten Weg nehmen. Das äußert in diesem Fall dann halt in einem komischen "Strecken" zum Ball.
Wie gesagt, unhaltbar ist der nicht, aber wir müssen das Problem an der Wurzel anpacken, und das ist die späte Aktion. Hätte er früher agiert, gäbe es sowieso zig Wege, den Ball zu halten, da brauchen wir nicht über minimale Feinheiten reden.
Aber gut, man kann natürlich auch mal schnell die Kompetenz des Gesprächspartners anzweifeln, ist ja einfacher -.-
Hört sich durchaus legitim an, ich denke allerdings, dass vor allem die Flugbahn des Balles für Neues "komisches" Verhalten verantwortlich ist. Man sieht leider sehr schlecht ob der Ball flattert oder nicht, in der TV Cam ist das sowieso immer schlecht zu beurteilen. Neuer musste lange warten, weil der Ball im Flug öfters die Richtung geändert hat, so sieht es zumindest aus. Lehrbuchbedingungen sind immer einfach, allerdings ist ein Ball der aus 16 vllt. 17 Metern mit 100km/h auf dich zukommt und dabei auch noch die Flugbahn ändert, alles andere als einfach zu halten.
Wenn man also annimmt, dass der Ball aus 16 Metern mit 100 km/h auf Neuer zukommt: Das würde bedeuten, dass der Ball in einer Sekunde 26,6 Meter zurücklegen kann (Äussere Einflüsse mal ausgenommen). Das würde eine Effektiven Reaktionszeit von 0,6 Sekunden entsprechen, in der die Entscheidung getroffen werden muss. Geht man dann davon aus, dass die menschliche Reaktionszeit bei 0,2 Sekunden liegt, bleiben Neuer also insgesammt 2 Versuche in seinem Gehirn die richtige Aktion einzuleiten und das innerhalb einer Sekunde. Ändert der Ball nun mehrfach für einige Zentimeter die Flugbahn, so muss sich Neuers Gehirn jedes mal umstellen. Geschieht das zu oft, bleibt für eine Abwehr des Balles in menschlichem Ermessen keine Zeit mehr.