Richtig.
Daher ist die Priorität auch folgendermaßen:

1. Zielverteidigung
2. Raumverteidigung
3. Eins gegen Eins
4. Spieleröffnung

Auch wenn die meisten Aktionen sicherlich in der Spieleröffnung liegen und viele Torleute auch nur das machen die meiste Zeit, bleibt die Zielverteidiung die Primäre Hauptaufgabe. Die Raumverteidigung ist die zwei wichtigste Sache, hier sind das erreichen der Pässe in die Tiefe vor dem Gegenspieler, aber auch die komplette Lufthoheit im Strafraum gemeint...
Eins gegen Eins ist so ein Zwischending. Hier muss ich meine Fähigkeit der Raumverteidigung so stark ausführen, daß ich in eine Position komme, wo der Spieler keinen Torabschluss erfolgreich ausführen kann, sprich ich nutze meine Fähigkeiten es Stellungssspiels und der Torverkleinerung, aber auch die Reaktionen und Fähigkeiten der Zielverteidigung, um in nahezu aussichtsloser Lage alles zu tun, den Stürmer zum Stehen zu zwingen und den Abschluss zu vereiteln. Ich muss also dafür Sorge tragen, daß die Abwehr die Zeit gewinnt, die Aufgabe der Defensive zu übernehmen, damit der Torwart sich wieder zurück ziehen kann, um seine primäre Aufgabe zu erfüllen - die Zielverteidigung.
Erst im Ballbesitz, oder nach einem unvollständigen Abschluss der gegnerischen Mannschaft geht es wieder in die offensive Aktion, die Spieleröffnung. Diese ist aber mit dem Abspiel des Balles abgeschlossen, der Torwart sollte nun auf seine 2. wichtigste Aufgabe, die Raumverteidigung umschalten.

Wer nun denkt, daß noch mehr Feldspieler in den Torwart rein muss, der definiert das Tw Spiel ein wenig anders, wird aber dann in den Punkten 3. und 1. Abstriche hinnehmen müssen, erfährt aber in den Punkten 2 und 4 ggf. Steigerungen... ob es das aber wert ist, ist eine Entscheidung der Philosophie....
Gerade bei Manuel Neuer sah man diese Ausprägung deutlich, bevor ein Jupp Heynkes Ihn "zurück pfiff" und damit deutlich machte, daß für Ihn die Punkte Eins und 3 wichtiger sind, als der Rest.
Auch ein Pep Guadiola scheint hier mit dieser Sache konform zu gehen, lobt zwar den spielerischen Einsatz des Torhüters, sieht aber höchst wahrscheinlich auch seine Primäre Aufgabe in der Torvereitelung, und nicht in der eines zusätzlichen Feldspielers... denn letztendlich darf man von einer Spitzenmannschaft erwarten, daß diese in der Lage ist, selbst durch geschicktes Aufbauen der Spieldreiecke und das Passspiel Situationen des Spielaufbaus allein zu lösen - sie muss also nur in Ausnahmesituationen der Torwart mitnehmen, z.B. für eine Spielverlagerung.

Aber ein großartiges mitverschieben, miteinbeziehen ist da oft selten der Fall, weil der Torwart sonst ggf. sein Tor komplett entblößt, was bei starkem Gegnerdruck dann gefährlich gegen Prinzip 1, die primäre Hauptaufgabe entgegen wirken kann...

Doch, wie gesagt, daß ist Philosophie - eigentlich die Strategie des Fussball und dies ist von Mannschaft zu Mannschaft, Trainer zu Trainer unterschiedlich - oder kann so sein.
Das Problem sehe ich halt zu oft in einer zu dogmatischen Haltung zum Torspieler. Was da oft reininterpretiert wird, nunja.... so einen Torwart gibt's nicht mal im DFB Nachwuchsprogramm