Na ja Struktur und Muster sind ja dann nochmals getrennt voneinander. Muster sind ja eher einzelne Verhaltensweisen während die Struktur mehr das gesamte Paket bezeichnet.
Bleiben wir mal bei den Mustern. 1gg1: Unter Ceteris Paribus Betrachtung kommt der Stürmer immer auf der Achse des 11-Meterpunkts zentral aufs Tor zu und der Torhüter muß mit seinem Oberkörper eine Parallele zur Torlinie bilden um die maximale Fläche abdecken zu können. Jegliche Abweichung von diesem Verhalten bedeutet also einen technischen Fehler. Ich bin mir auch sicher, dass wenn du jeden Bundesligatorhüter dir nimmst und diese Übung genauso unter der "ceteris paribus"-klausel nachstellst, dass dann niemand sich anders verhält. Nur im Spiel verändern sich die Vorraumsetzungen, die Bedingungen ständig. Da kann man manchmal einfach den Oberkörper nicht optimal in Stellung bringen. In der Zeitlupe können wir dann natürlich herrlich den technischen Fehler sehen und drüber diskutieren, wie unsauber die ganze Geschichte doch war. Können die Uhr anhalten und sekundengenau feststellen wo der Fehler war. Aber die Möglichkeit hat der Torwart ja im Spiel nicht. Da muß ggf. in Bruchteilen von Sekunden die Bewegung angepasst und nachkorrigiert werden. Dazu kommt der natürliche Reflex eben das Gesicht und damit den Oberkörper wegzudrehen vor Gefahren. Und manchmal wirkt es auch nur eingedreht im Standbild und eigentlich deckt der Keeper gerade optimal die Fläche ab, auch wenn es kein perfekter 90° Winkel zum Schützen ist. Nur wir können es nicht sehen, weil die Perspektiven der Kameras oder unseres Steh- bzw. Sitzplatzes nicht passen.
Was dich Weltklasse werden läßt, ist die Struktur nicht die Muster. Also die Summe aller Muster + die Erfahrung (Instinkt) aus den Mustern für die Situation das passende auszuwählen. Das hängt dann natürlich auch immer mit der Mannschaft und der Taktik zusammen, sowie den körüerlichen Vorraussetzungen des Keepers. Dazu kommt, dass du aus deinen Fehlern lernen musst. Ein Neuer hat zu Beginn seiner Karriere ja immer wieder diese "Flüchtigkeitsfehler" gemacht. Also dies Hyperaktivitätsgeschichte, wie dem Gegner den Ball in den Fuß werfen, weil man das Spiel besonders schnell machen möchte oder diese ganzen Dinger, wo sein Timing überhaupt nicht stimmte und er vollkommen unnötig aus dem Tor kam. Gerade bei Bayern hat er hier wirklich einen Schritt gemacht, was ich zumindest zum Teil auch Heynkes zurechner, der ihm damals sehr klar eine Grenze gesetzt hat. Wichtig ist es auf jeden Fall nicht perfekt werden zu wollen in einzelnen Mustern. Das bringt einfach nix, außer Frust und Traingsweltmeistern, die dann im Spiel versagen.