Das Problem darin ist eben, dass die Hereingabe nicht als flacher Querpass erfolgte, sondern relativ hoch über die Köpfe von Boateng und des anderen irischen Stürmers, und dann senkte sich die Kugel auf die Füsse von O´Shea. In der kurzen Zeit Situation zu erkennen dass es zu einem Schuß auf Bodennähe kommen wird, halte ich für sehr schwer bis unmöglich. So ein Ball kann auch theoretisch noch per Kopf erreicht werden, und dann wäre das Antizipieren nach vorne als sehr nachteilig zu empfinden, weil ein Kopfball aus einer weitaus höheren Position kommt, und die Achse Kopf-Tor halt eine andere ist. Da würde der Ball oft über ihn fliegen, und er kassiert mehr Tore als bei dieser passiven Variante. Winkelverkürzung würde ihm mehr schaden als nutzen. Bei einem normalen Querpass würde ich sogar von jedem Keeper verlangen, dass er mit 45 Grad Winkel seitlich nach vorne läuft und damit den Winkel für den Schützen erheblich verkleinert. Dann würde ich auch das seitliche Laufen die Linie entlang nicht als valide Option sehen. Solange die Zeit da ist den Winkel zu verkürzen sollte man als Torwart immer diesen Weg suchen. Die Linie entlang läuft man nur wenn der Querball feste kommt, und somit keine Zeit vorhanden ist noch mehr nach vorne zu kommen. Sicherlich kann man diese Überlegung wie der Torwart sich in solchen Situationen verhält als Kaiserklasse bezeichnen. Was macht er bei halbhohen Bällen? Auch nach vorne? Obwohl er eventuell überlupft werden kann? Schwer zu sagen. Bei so einem Fall diskutiert man schon in einem High-End Bereich. Daher finde ich es trotzdem schön und wichtig, dass du das angesprochen hast, obwohl ich in diesem Fall keinen Anlass aggressiv zu antizipieren sehe.