Wisst ihr, ich finde es merkwürdig, dass über Manuel Neuer so viel Kritik in die Tasten gehauen wird. Liest man sich die 146 Seiten dieses Threads durch, könnte man denken, bei Neuer handelt es sich um eine Art Volkan Ünlü, der in jedem Spiel 8 Fehler macht. Guckt man sich parallel die Bilder im TV an ohne krampfhaft nach Schwächen zu suchen, fällt es oft schwer den Zusammenhang zu finden.
Nach Gegentoren erzählt uns Steffen, dass Neuer auf der Linie nur Durchschnitt ist, nach gehaltenen Bällen, bei denen Durchschnittskeeper nur hinterhergucken, sind es Pflichtaufgaben "für einen wie ihn". Findet man sonst nichts, ist seine offensive Auslegung kontraproduktiv für das Spiel seiner Mannschaft. Nach guten Spielen, wird man nicht müde, zu betonen, dass man einen Keeper nicht so hypen darf. Wenn es hingegen dem Ersatzkeeper des HSV gelingt, sich beim Anziehen seiner TW-Handschuhe nicht die Finger zu brechen, wird dieser von denselben Usern zu einem der besten Keeper der Bundesliga gehypt.

Sag mal, "VerwunderterBeobachter", warum wirfst du diese These überhaupt auf? Du sagst, du beziehst dich gar nicht mal auf das Tor zum 0:2. Auf was dann? Mir ist keine besondere Szene von Neuer in Erinnerung, wo er auch nur irgendwie durch offensive Aktionen in Erscheinung tritt, geschweige denn, negativ. Auch Anadur wirft eine 2 Jahre alte Szene auf.

Manchmal drängt sich der Eindruck auf, für gewisse Leute kann nicht sein, was nicht sein darf. Ein Gigi Buffon, ein Iker Casillas, das sind halt die besten Keeper der Welt. Neuer gehört da nicht rein. Oder?
Dabei hebt er sich auf einigen Ebenen um Welten von diesen Keepern ab ohne auf anderen Ebenen weit zurückzuliegen. Liegt es vielleicht daran, dass diese Leute nicht damit klar kommen, dass die Aufgaben eines Keepers erweitert wurden? Dass man Bälle halten UND Fussball spielen kann? Dass beides sich nicht ausschließt? Dass sie ein Problem mit dieser Definition haben, weil sie es selbst halt anders gelernt und gelehrt haben?