
Zitat von
twtrainer
Nein, natürlich nicht! Er wäre aber vermutlich neben Ter Stegen der einzige deutsche Profi-Keeper, der sich einen Stammplatz als Bezirksliga-Feldspieler erkämpfen könnte. Was der Rest so Woche für Woche mit dem Ball am Fuß macht, darüber brauchen wir nicht großartig zu reden. Sie bekommen den Ball irgendwie weg und mit etwas Glück landet er beim Mitspieler. Jeder Defensiv-Spieler würde für derlei Abspielfehler die Reservebank drücken, aber bei den Keepern drückt man ein Auge zu, denn sie können es ja nicht besser!
Es gibt mir um die 15-jährige Ausbildung, in der alle Fähigkeiten trainiert werden sollten, die im Spiel wichtig sind.
Vor 20 Jahren genügte es, dass ein Keeper den Ball weit nach vorn schießen konnte. Im Zielfeld warete ein kopfballstarker Mitspieler, um den Ball weiterzuleiten. Alles andere hatte der Libero zu besorgen. Heute soll der Keeper einen großen Teil der Libero-Aufgaben übernehmen, aber er wird dafür unzureichend ausgebildet.
Weil aber auch die TW-Trainer häufig nicht die Fähigkeiten mit dem Ball am Fuß mitbringen, wird dies im Training vernachlässigt. Jörg Daniel hatte mal den Vorschlag gemacht, bei diesem Training technisch versierte Feldspieler zu integieren, weil der TW-Trainer diese Fähigkeit nicht besitzt. Das klappt jedoch fast immer deshalb nicht, wenn der Feldspieler die Situation nicht mit den Augen des Trainers sieht, deshalb nicht weiß, worauf es aus Sicht des Torwarts ankommt, sondern aus seiner Warte versucht, den Torwart irgendwie zu überlisten.
Natürlich kann man selbst als 30-jähriger Profi-Keeper alles nachholen. Aber je älter man ist, desto schwieriger wird es! Bei dem Teil der Torleute, die deshalb ins Tor gewechselt sind, weil sie keine Lust hatten, dem Ball hinterher zu jagen, da sehe allerdings ziemlich schwarz. Denn wie sollst du etwas gut machen, wozu du gar keine Lust hast?