@Steffen
Guter Beitrag. Ob die von dir genannten Lehman und vdS, mit dem Entwicklungsstand von Neuer, nicht ähnlich agiert hätten? Mich stört, dass ich beim Lesen den Eindruck bekomme, als hätten sie die Situation auf alle Fälle gelöst. Die Tendenz geht nämlich oft dazu, Abwesende bzw. Legenden als unfehlbar dastehen zu lassen. Das Gute bleibt in Erinnerung.
Ich denke, wir dürfen nicht vergessen, dass Lehmann und vdS erst an ihrem Karrierezenit so in der Auslage stehen mussten. Sei es durch Medientechnik oder ein erstes Großturnier im späten Torwartalter.
Neuers erster gröberer Patzer war nach seiner guten Rookie-Saison 06/07 in einem Testspiel auf 07/08 und wurde verhältnismäßig groß breitgetreten. Rene Adler darf sich seine Fehler in einer mehr als zehnminütigen Compilation auf Youtube rund um die Uhr ansehen.
Vor fünfzehn Jahren mussten Torhüter noch nicht so heranreifen. Dafür hatten sie wieder andere Möglichkeiten nicht, die sich Torhüter von heute zu nutze machen können. Vorteile und Nachteile also.
Ich habe gestern einen Torhüter gesehen, der Stärken und Schwächen hat, der aber auch keine 36 Jahre alt ist.
Bleibt er klar im Kopf und hat das nötige Glück bei seinen Karriereentscheidungen, kann er das Niveau der Genannten erreichen.
@ Andere Vorredner
Für mich kann ein Torhüter niemals Dreh- und Angelpunkt sein. Genausowenig wie es ein linker Verteidiger sein kann. Er kann Führungsspieler sein.
Unter Dreh- und Angelpunkt, denke ich an einen Zidane oder sehr gute Spieler auf der 6er-Position. Dreh- und Angelpunkt nur in der Verteidigung ist für mich auch eher der dominierende Innenverteidiger. Wie z.B. Cannavaro 2006.