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Thema: Neuer, Manuel (FC Bayern München, Bundesliga)

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Es muss doch einen wie Hoek kitzeln, mit diesem Torwart mal zusammenzuarbeiten.
    Nein, schlicht nein.
    Vergleicht man einen Tw Trainer mit einem Bildhauer, so sind die Torleute mit den Staturen oder Denkmälern zu vergleichen, die der Bildhauer erschafft.
    Zwar könnte man nun meinen, Neuer sei einem riesigen Diamanten gleich zu setzen, so daß allein der Wert den Meister reizen dürfte, doch das ist nicht so. Manuel Neuer ist geformt. Da wird sich in den Jahren nicht mehr viel ändern. Da wird vielleicht vorsichtig hier eine Kante abgeschliffen, oder dort eine Fläche noch poliert, doch die großen Dinge... da passiert nichts mehr. Man stelle sich vor, der Bildhauer ginge an so ein wertvolles Objekt mit dem großen Meißel und dem Schweren Hammer heran... es könnte platzen, oder einen irreparablen Riss bekommen. Nein, daß tut man nicht. Vielemehr sind kleine zarte Hammerschläge, vorsichtiges schleifen, begradigen und polieren gefragt. Denn das Stück ist durch viele Hände gegangen, wurde unzählige Male geformt und angepasst, so daß es nun eigentlich nicht mehr viel zu machen gibt...
    Der Reiz aber, der liegt im unbehauenen Klotz. Dort wo man mit dem groben Werkzeugen beginnt, wo kräftige Schläge und der mächtige Meißel viel abtragen müssen, damit überhaupt sich etwas an Form ergibt. Der aussenstehende Betrachter, der weiß gar nicht, der sieht es nicht, denn die fertige Gestalt existiert nur im Kopf des Bildhauers, der scheinbar ziel und planlos den groben Klotz mit Schlägen und scheinbar zielloser Gewalt malträtiert... doch dann wird nach und nach eine Form sichtbar, man erkennt, wohin es geht, erahnt, was es werden soll. Die Schläge sind nun auch feiner, vorsichtiger geworden und was eben werden soll, ist zunächst noch grob, dann behauen und durch viele feine Schläge wird es dann immer besser, bis eine Form entstanden ist, die viele schon als Perfekt bezeichnen würden.
    Doch dies ist dem wahren Meister nicht genug, viele würden dieses Stück nun bereits so mit Kusshand nehmen, doch der Meister ist nicht zufrieden und ebnet dort eine Fläche, zieht hier eine Furche nach, schlägt dort eine Rille ein, oder ebnet mit feinsten Schlägen bereits raue Flächen noch feiner... dann beginnt er zu schleifen, damit die rauen Flächen unvergleichlich werden, ja und damit Licht und Schatten zur Geltung kommen, aber auch feinste Nuancen sichtbar werden, poliert er die glatten Flächen hier und da, um ein fertiges Gesamtwerk zu schaffen, welches seines Gleichen sucht...
    Dieses Stück kann er gut wo anders abgeben, und sich mit dieser Arbeit empfehlen - und man wird nur vorsichtig die einst glatten, und durch äussere Einflüsse zu rau gewordenen Stellen wieder vorsichtig glätten, oder polierte Stellen, die Stumpf und Matt geworden sind, wieder vorsichtig auf Hochglanz polieren... aber man wird nicht grob mit diesem Stück umgehen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Nein, schlicht nein.
    Vergleicht man einen Tw Trainer mit einem Bildhauer, so sind die Torleute mit den Staturen oder Denkmälern zu vergleichen, die der Bildhauer erschafft.
    Zwar könnte man nun meinen, Neuer sei einem riesigen Diamanten gleich zu setzen, so daß allein der Wert den Meister reizen dürfte, doch das ist nicht so. Manuel Neuer ist geformt. Da wird sich in den Jahren nicht mehr viel ändern. Da wird vielleicht vorsichtig hier eine Kante abgeschliffen, oder dort eine Fläche noch poliert, doch die großen Dinge... da passiert nichts mehr. Man stelle sich vor, der Bildhauer ginge an so ein wertvolles Objekt mit dem großen Meißel und dem Schweren Hammer heran... es könnte platzen, oder einen irreparablen Riss bekommen. Nein, daß tut man nicht. Vielemehr sind kleine zarte Hammerschläge, vorsichtiges schleifen, begradigen und polieren gefragt. Denn das Stück ist durch viele Hände gegangen, wurde unzählige Male geformt und angepasst, so daß es nun eigentlich nicht mehr viel zu machen gibt...
    Der Reiz aber, der liegt im unbehauenen Klotz. Dort wo man mit dem groben Werkzeugen beginnt, wo kräftige Schläge und der mächtige Meißel viel abtragen müssen, damit überhaupt sich etwas an Form ergibt. Der aussenstehende Betrachter, der weiß gar nicht, der sieht es nicht, denn die fertige Gestalt existiert nur im Kopf des Bildhauers, der scheinbar ziel und planlos den groben Klotz mit Schlägen und scheinbar zielloser Gewalt malträtiert... doch dann wird nach und nach eine Form sichtbar, man erkennt, wohin es geht, erahnt, was es werden soll. Die Schläge sind nun auch feiner, vorsichtiger geworden und was eben werden soll, ist zunächst noch grob, dann behauen und durch viele feine Schläge wird es dann immer besser, bis eine Form entstanden ist, die viele schon als Perfekt bezeichnen würden.
    Doch dies ist dem wahren Meister nicht genug, viele würden dieses Stück nun bereits so mit Kusshand nehmen, doch der Meister ist nicht zufrieden und ebnet dort eine Fläche, zieht hier eine Furche nach, schlägt dort eine Rille ein, oder ebnet mit feinsten Schlägen bereits raue Flächen noch feiner... dann beginnt er zu schleifen, damit die rauen Flächen unvergleichlich werden, ja und damit Licht und Schatten zur Geltung kommen, aber auch feinste Nuancen sichtbar werden, poliert er die glatten Flächen hier und da, um ein fertiges Gesamtwerk zu schaffen, welches seines Gleichen sucht...
    Dieses Stück kann er gut wo anders abgeben, und sich mit dieser Arbeit empfehlen - und man wird nur vorsichtig die einst glatten, und durch äussere Einflüsse zu rau gewordenen Stellen wieder vorsichtig glätten, oder polierte Stellen, die Stumpf und Matt geworden sind, wieder vorsichtig auf Hochglanz polieren... aber man wird nicht grob mit diesem Stück umgehen...
    Hmmm, so habe ich das noch nicht betrachtet. Da ist was dran. Andererseits ist es doch bestimmt auch eine Herausforderung, bei einem Neuer die letzten 5 % rauszuholen, die noch in ihm schlummern. ich könnte mir vorstellen, dass das ebenso viel Freude macht, wie in der bildenden Kunst einen "unbehauenen Klotz" zur Statue zu verwandeln. Aber Deine Einstellung und Deine Motivation ist absolut einleuchtend! Ich hoffe, wenn ich nach meiner aktiven Zeit komplett das Torwarttraining übernehme, habe ich das Glück, einen talentierten, aber unausgereiften Torwart in die Finger zu bekommen. Unseren jetzigen zweiten Torwart zu "perfektionieren" ist andererseits auch eine schöne Aufgabe.

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Ganz interessanter Beitrag zu Neuer von seinem Ex-Trainer, der ihn zur Nr. 1 gemacht hat:

    http://www.sport1.de/de/fussball/fus...el_351628.html

    Die Geschichte mit der Spieleröffnung unterschreibe ich. Ich denke, dass Neuer hier noch nicht am LImit ist, sich aber schon von allen anderen abhebt. Mag übertrieben klingen oder zu sehr durch die S04-Brille, aber wer ist in der Spieleröffnung besser? Die Sache mit der Strafraumbeherrschung sehe ich (noch) nicht so positiv. Ich sehe ihn auf dem Weg dahin und die PL könnte mit der dortigen Härte im 16er ein Beschleuniger sein. Allerdings: Da kann ein junger Torwart wie er meiner Meinung nach auch nur bedingt die Erfahrung haben, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wie ich heute schon bei Kraft schrieb, halte ich grundsätzlich einen Torwart, der immer wieder bei Flanken und Standards die Grenzen auslotet, für qualifizierter, um absolutes Top-Niveau zu erreichen. Auch wenn ich mich während eines Schalke-Spiels ab und an furchtbar aufrege...

  4. #4
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    Das sehe ich alles sehr ähnlich...
    In der Spieleröffnung sehe ich weltweit keine wirkliche Konkurenz für Neuer, allerdings auch noch Luft nach oben. Diese Luft wird es aber immer geben denke ich, denn wenn ein Torhüter die beste Spieleröffnung der Welt hätte, dann würde ihn der Trainer zwangsläufig als IV, 6er oder sogar 10er einsetzen müssen... (interessantes Gedankenspiel, nicht wahr?)
    Weiterhin glaube ich genau wie Slomka, dass er mit dem Mut mit dem er im Strafraum agiert auch sich selbst die Grundlage legt sich dort noch enorm zu Steigern. Auch wenn das bedeutet, dass er aktuell hier noch einige, na sagen wir suboptimale Szenen hat... Aber auch bei einem Lehmann und einem vdS, die meiner Meinung nach in der Strafraumbeherschung absolute Spitze waren/sind und dort noch immer die Maßstäbe setzen, hat man gesehen, dass deren Strafraumbeherschung auch erst im Alter RICHTIG spitze war. Bedingt, vor allem durch ihre Erfahrung und den gleichen Mut mit dem sie früher zur Sache gegangen sind mit dem auch jetzt Neuer agiert.
    Am stärksten bei Neuer finde ich aber sein Antipizieren und das Ablaufen der steil auf den Stürmer gespielten Bälle (vor allem die Ruhe und Selbstverständlichkeit dabei). So viele 1-gegen-1-Szenen wie er damit verhindert, kann ein Torhüter gar nicht im 1-gegen-1 für sich entscheiden. Dieser Punkt fehlt mir ein wenig in dem Sport1-Interview...
    Geändert von volknat (14.02.2011 um 16:25 Uhr)

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