
Zitat von
Steffen
Nein, schlicht nein.
Vergleicht man einen Tw Trainer mit einem Bildhauer, so sind die Torleute mit den Staturen oder Denkmälern zu vergleichen, die der Bildhauer erschafft.
Zwar könnte man nun meinen, Neuer sei einem riesigen Diamanten gleich zu setzen, so daß allein der Wert den Meister reizen dürfte, doch das ist nicht so. Manuel Neuer ist geformt. Da wird sich in den Jahren nicht mehr viel ändern. Da wird vielleicht vorsichtig hier eine Kante abgeschliffen, oder dort eine Fläche noch poliert, doch die großen Dinge... da passiert nichts mehr. Man stelle sich vor, der Bildhauer ginge an so ein wertvolles Objekt mit dem großen Meißel und dem Schweren Hammer heran... es könnte platzen, oder einen irreparablen Riss bekommen. Nein, daß tut man nicht. Vielemehr sind kleine zarte Hammerschläge, vorsichtiges schleifen, begradigen und polieren gefragt. Denn das Stück ist durch viele Hände gegangen, wurde unzählige Male geformt und angepasst, so daß es nun eigentlich nicht mehr viel zu machen gibt...
Der Reiz aber, der liegt im unbehauenen Klotz. Dort wo man mit dem groben Werkzeugen beginnt, wo kräftige Schläge und der mächtige Meißel viel abtragen müssen, damit überhaupt sich etwas an Form ergibt. Der aussenstehende Betrachter, der weiß gar nicht, der sieht es nicht, denn die fertige Gestalt existiert nur im Kopf des Bildhauers, der scheinbar ziel und planlos den groben Klotz mit Schlägen und scheinbar zielloser Gewalt malträtiert... doch dann wird nach und nach eine Form sichtbar, man erkennt, wohin es geht, erahnt, was es werden soll. Die Schläge sind nun auch feiner, vorsichtiger geworden und was eben werden soll, ist zunächst noch grob, dann behauen und durch viele feine Schläge wird es dann immer besser, bis eine Form entstanden ist, die viele schon als Perfekt bezeichnen würden.
Doch dies ist dem wahren Meister nicht genug, viele würden dieses Stück nun bereits so mit Kusshand nehmen, doch der Meister ist nicht zufrieden und ebnet dort eine Fläche, zieht hier eine Furche nach, schlägt dort eine Rille ein, oder ebnet mit feinsten Schlägen bereits raue Flächen noch feiner... dann beginnt er zu schleifen, damit die rauen Flächen unvergleichlich werden, ja und damit Licht und Schatten zur Geltung kommen, aber auch feinste Nuancen sichtbar werden, poliert er die glatten Flächen hier und da, um ein fertiges Gesamtwerk zu schaffen, welches seines Gleichen sucht...
Dieses Stück kann er gut wo anders abgeben, und sich mit dieser Arbeit empfehlen - und man wird nur vorsichtig die einst glatten, und durch äussere Einflüsse zu rau gewordenen Stellen wieder vorsichtig glätten, oder polierte Stellen, die Stumpf und Matt geworden sind, wieder vorsichtig auf Hochglanz polieren... aber man wird nicht grob mit diesem Stück umgehen...