Zitat Zitat von Vazilito23 Beitrag anzeigen
Ich seh hier ebenfalls keinen Fehler von Neuer. Was mir aber missfällt ist die Tatsache, dass hier in Diskussionen die offensivere Aktion per se als diejenige hingestellt wird mit der höchsten "Torverhinderungswahrscheinlichkeit" (wie du es nanntest). Ist das empirisch belegt?
Die Frage ist berechtigt. Allerdings wird uns die Empirie wenig darüber sagen können, was du ja schon vorweggenommen hast. Deswegen eine qualitative Aussage hierzu statt einer quantitiativen; Subjektiv, aus den Augen des Keepers liegt der Vorteil bei den offensiveren Aktionen darin, möglichst früh die Kontrolle darüber zu erhalten, wohin sich die Aktion entwickelt. Je später man in einem gegnerischen Angriff interveniert, desto weniger überschaulich ist der Ablauf und es bleibt oft nur das 1 gegen 1 oder die Reaktion auf der Linie.
Umgekehrt nimmt man sich mit frühem intervenieren die chance, dass sich "das problem von selbst löst" bzw. die Verteidigung die Situation klärt.

In der konkreten Situation des langen Balles liegt an sich schon eine gute Interventionsmöglichkeit, denn während der Ball in der Luft ist kann sich die Situation nicht drastisch verändern, der Keeper verliert die Kontrolle höchstens nach dem Ballkontakt, dann ist eine neue Situation da, die man neu einschätzen muss.

Was mich betrifft, ich bin schlicht ein fan der offensiveren Spielweise bei Torhütern und stelle da keinen Objektivitätsanspruch. Ich bin auch der Meinung, dass es auf Champions league level extrem schwierig ist, aktiv/ offensiv mitzuspielen wenn man bedenkt wie genau die Zuspiele in der Raum in der Regel sind, wie scharf die langen Bälle geschlagen werden, wie schnell die Stürmer sind und wie gut auch die eigene Verteidigung agiert. Das ist ja schon nciht so wie in meiner Erinnerung, wo ein aktives Mitspielen einfach notwendig war aus dem Umstand heraus, dass die Verteidigung leicht zu überlaufen oder mit Pässen in die tiefe einfach zu überwinden war.