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Thema: Neuer, Manuel (FC Bayern München, Bundesliga)

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  1. #1
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Ich komm nun nicht aus dem Pott, sondern aus dem Norden,
    aber vielleicht hat Neuer auch einfach enug davon gehabt, dass auf Schalke so viel Achterbahn gefahren wird. Mal so, mal so und dann wieder ganz anders.
    Es ist ein unruhiger Verein.
    Von daher würde ich denken, dasss Neuer den Schritt ins Ausland nicht gewagt hat oder die Bundesliga für gut befunden hat und zudem einen Verein sucht, in dem es einfacherer ist, sich auf seine Leistung / Leistungssteigerung zu konzentrieren.
    Wo ginge das wohl besser als bei dem Verein, bei dem der Leistungsdruck am höchsten ist und damit fast eine Garantie für internationalen Fussball besteht?
    Kein anderer Verein hat diese Ansprüche und ZUGLEICH eine vakante Torwartposition: Dortmund (geht eh nicht, aber der Vollständigkeit halber) -Weide, Lev'kusen -Adler, Hannover -zu klein, Mainz -zu klein, - Sense.
    Bin nach der Tabelle gegangen. Alle anderen Vereine, die Europa-Potential haben, mussen sich erstmal wieder sammeln.

    Noch ein Wort zum Unwort "internationale Erfahrung": Robert Enke (R.I.F.) hat sie nicht gebraucht und war dennoch herausragend. Der hat aber vorher in Portugal gespielt.
    Wer gestern das EL-Finale gesehen hat, sieht, wie unterschiedlich der Fußball zum deutschen Fußball war. Und entweder spielt man selbst im Ausland oder man spielt gegen ausländische Mannschaften um sich diverseren Spielsituationen auszusetzen -
    und sich weiter zu entwickeln.
    Ich glaube MN geht es genau darum.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Guten Morgen, liebe torwart.de-Freunde!

    Die Diskussion hat Fahrt und das ist schön. Torbinho, ich nehme Dir Deinen Kommentar nicht übel! Du hast ja absolut Recht, dass ich in meinem letzten Beitrag die sachliche Ebene bewusst zu einem guten Teil verlassen habe. Ich möchte dazu nur anmerken, dass ich ja auch angekündigt habe, dass ich mal den Gefühlen freien Lauf lasse. Wenn ich jetzt nur noch auf den Mann draufhauen wollen würde, dann käme natürlich kein Beitrag zustande wie der, den ich vorher gepostet habe und der sich mit dem Hype beschäftigt hat. Also: Ich kann auch anders. Doch in der hier zu diskutierenden Frage will ich nicht mehr anders.

    Es ist schon richtig, die sportliche Seite des Wechsels kann man nachvollziehen. N11 ist immer ein heikles Argument, denn seit 1979 stellte der FCB in nunmehr 32 Jahren gerade mal von 1998 bis 2005 (oder Anfang 2006) die deutsche Nr.1. Bald haben sie wieder eine, aber grundsätzlich muss man mal festhalten, dass der letzte große Titel mit Köppke geholt wurde - mit einer absoluten Top-EM, nachdem er mit Frankfurt sang- und klanglos abgestiegen war. Ansonsten ist klar, dass kein anderer deutscher Verein eine Art CL-Garantie geben kann. Sportlich nach dem Maximum zu streben, ist eine legitime Einstellung.

    Aber - und ja, das "aber" kommt aus tiefster Überzeugung: Dann bitte auch offen und ehrlich und ohne dieses Affentheater, mit dem er Schalke unter Druck gesetzt hat. Dann bitte auch so professionell, dass Neuer in der Lage ist, bis zur letzten Minute 100% Leistung für den alten Verein zu bringen. Womöglich bin ich zu sehr Profi im kommunikativen Bereich, um hinsichtlich der Abläufe auch nur ein Fitzelchen Gutes an Neuer/seinem Berater lassen zu können. Sie haben das Ding eiskalt durchgeplant und durchgezogen. Aus kommunikativ-strategischer Sicht war das schon fast ein Meisterwerk - es kommt halt darauf an, welche Ziele man verfolgt.

    Auch das letzte bisschen Illusion von einem Spieler, der sich wirklich zu seinem Verein bekennt (oder wenn, dann wenigstens ins Ausland wechselt), ist mir nun abhanden gekommen. Und das empfinde ich als tragisch. Dann sind sie halt so, ok, dann sollen sie aber diese Wappen-Küsserei, Treue- und Liebesschwüre ausschließlich denen überlassen, die es ernst meinen und denen sie letztlich ihre Millionen verdanken.

    In München bekommt Neuer das, was er sich mit seinem Handeln verdient hat: Weniger Emotionen, mehr Publikum, noch radikaleres Erfolgsdenken. Wer weiß, ob er nicht irgendwann den Schalker Fans nachtrauern wird, denen er einen nicht unwesentlichen Teil seiner Karriere verdankt. Denn diese extreme Spielweise und das Erlernen derselben hat "uns" bis zuletzt immer weider eine Menge Geduld und Überzeugung abverlangt. Wir waren bereit, eine Denke des Torwartspiels zu verinnerlichen, die doch ganz offensichtlich noch lange nicht bei dem Großteil der fußballaffinen Welt angekommen ist. Wir haben Neuer durch die schlechten Phasen hindurchgetragen. Wir haben unsere Lehren aus der Lehmann-Nummer damals in Leverkusen gezogen und sind mit "unserem" Jungen durch dick und dünn gegangen. Nein, nicht wir allein haben ihn zu dem gemacht, was er ist! Dafür ist Neuer viel zu talentiert, zu fleißig, zu gut und mental zu stark. Aber er verdankt nicht unwesentlich auch uns Schalker Fans seinen kometenhaften Aufstieg. Wir verdanken ihm deshalb nicht mehr als er uns bzw. dem Verein - eher umgekehrt. Anderswo hätte man ihn aus dem Tor geschrien und er hätte wie Lehmann lange warten müssen, um irgendwann dieses Standing zu erreichen. Also wäre er uns mehr schuldig gewesen, als dieses abgezockte Wechseltheater und diesen dramatischen Leistungseinbruch.

    "Tausend Trainer schon verschlissen, Spieler kommen, Spieler gehen, doch was stets bleibt, sind wir Schalker, die immer treu zur Mannschaft steh`n" ist ein Text aus einem Schalker Fangesang. Es wird Zeit, dass man "Mannschaft" durch "Verein" ersetzt. Denn die Mannschaft steht nur noch in einer ihrem Gehalt entsprechenden Bringschuld gegenüber dem Verein. Unterstützung gegen Erfolg. So lautet die Devise. Die ist mir als Schalker immer fremd gewesen, denn ich habe Leistung und das unbedingte Wollen immer gleichgesetzt. Dass ich das relativieren muss, dass ich dieses tief in mir verwurzelte Denken und meine Bereitschaft, eine schlecht spielende Mannschaft nach vorn zu peitschen, ablegen muss, empfinde ich als Bruch in meinem Leben als Fußballfan. Und dass ausgerechnet ein nach eigener Aussage "Ur-Schalker" den letzten Ausschlag dazu gegeben hat, löst eine riesige Verbitterung aus.

    Torbinho, ich verlasse die objektive Ebene meiner Meinung nach nicht vollkommen. Aber ich hoffe, dass diese Thematik nicht nachhaltige Wirkung in Deiner guten Meinung über meine Beiträge hinterlässt. Ja, ich blende die Frage nach der sportlichen Erklärbarkeit hierbei zu einem guten Teil aus. Neuer hat schließlich vorgelegt und vice versa seine emotionale Sicht der Dinge ausgeblendet. Für einen Fußballnostalgiker ist das die schlimmere Variante.
    Geändert von nik1904 (19.05.2011 um 12:13 Uhr)

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Verzeih mir, wenn ich mir nur einzelne Sätze oder Abschnitte aus deinem Post herausnehme um darauf einzugehen. Bei denen, die ich weglasse, kannst du davon ausgehen, dass ich deiner Meinung weitestgehend zustimme. Aber einige Sachen sind schon ziemlich harter Tobak.

    Zitat Zitat von nik1904 Beitrag anzeigen
    Aber - und ja, das "aber" kommt aus tiefster Überzeugung: Dann bitte auch offen und ehrlich und ohne dieses Affentheater, mit dem er Schalke unter Druck gesetzt hat. Dann bitte auch so professionell, dass Neuer in der Lage ist, bis zur letzten Minute 100% Leistung für den alten Verein zu bringen. Womöglich bin ich zu sehr Profi im kommunikativen Bereich, um hinsichtlich der Abläufe auch nur ein Fitzelchen Gutes an Neuer/seinem Berater lassen zu können. Sie haben das Ding eiskalt durchgeplant und durchgezogen. Aus kommunikativ-strategischer Sicht war das schon fast ein Meisterwerk - es kommt halt darauf an, welche Ziele man verfolgt.

    Auch das letzte bisschen Illusion von einem Spieler, der sich wirklich zu seinem Verein bekennt (oder wenn, dann wenigstens ins Ausland wechselt), ist mir nun abhanden gekommen. Und das empfinde ich als tragisch. Dann sind sie halt so, ok, dann sollen sie aber diese Wappen-Küsserei, Treue- und Liebesschwüre ausschließlich denen überlassen, die es ernst meinen und denen sie letztlich ihre Millionen verdanken.
    Gerade du als Profi solltest wissen wie das Geschäft läuft. Die Spieler verdanken ihre Millionen sicherlich nicht den "Ultra-Fans", sondern dem Geschäft zu dem Fußball seit Anfang/Mitte der 90er geworden ist. Dabei muß man bedenken, dass Fußball in den wichtigen Ländern damals auf dem Abstellgleis stand. Fußball war eigentlich schon Tod, nur wußte er es noch nicht. Die Stadien leer, der Sport unaktraktiv, die Stadien europaweit veraltet, Katastrophen wie Hillsborough und gerade die riesigen Probleme mit den sogenannten Fans der Ultras/Hooligans und Co.. Die US Sportarten, allen voran Football und vor allem Basketball waren mehr als bereit in die Bresche zu springen. In der Wirtschaft würde man von feindlicher Übernahme reden. Der Höhepunkt war dann 92 die Entsendung des Dream Teams zu den Olympischen Spielen in Barcelona. Doch mit der Einführung der Premiere League in England und der Champions League und Europa erlebte der Fußball eine Wiedergeburt. Der Fußball kam dann zumindest in Deutschland im Jahr 2006 in der Gesellschaft an. Plötzlich war es absolut Hip ins Stadion zu gehen. Wichtig ist nur, das man "schön" spielt. Seit neuestem finden es sogar alle ganz toll und Titel sind egal, hauptsache man kann sich mit so tollen Buzzwords wie Innovativ, Weltklasse, neuer Titan, neue Spielweise, neues Torwartspiel, Jogis Jungs, Nutella Werbung, ... schmücken. Fußballer sind schon lange, man erinnere sich nur mal an die Werbung mit Lars Ricken nach seinem Tor im Finale, nichts mehr anderes wie Werbeträger.
    Das Fußballer nun diese Situation zu ihren Gunsten "ausnutzen" ist nur Recht. Schließlich kann es schon morgen auf dem Training zu Ende sein. Keiner kann wissen, wie lange sein Körper hält. Sportler müßen aus der wenigen Zeit nun mal das Maximum herausholen.

    In München bekommt Neuer das, was er sich mit seinem Handeln verdient hat: Weniger Emotionen, mehr Publikum, noch radikaleres Erfolgsdenken. Wer weiß, ob er nicht irgendwann den Schalker Fans nachtrauern wird, denen er einen nicht unwesentlichen Teil seiner Karriere verdankt. Denn diese extreme Spielweise und das Erlernen derselben hat "uns" bis zuletzt immer weider eine Menge Geduld und Überzeugung abverlangt. Wir waren bereit, eine Denke des Torwartspiels zu verinnerlichen, die doch ganz offensichtlich noch lange nicht bei dem Großteil der fußballaffinen Welt angekommen ist. Wir haben Neuer durch die schlechten Phasen hindurchgetragen. Wir haben unsere Lehren aus der Lehmann-Nummer damals in Leverkusen gezogen und sind mit "unserem" Jungen durch dick und dünn gegangen. Nein, nicht wir allein haben ihn zu dem gemacht, was er ist! Dafür ist Neuer viel zu talentiert, zu fleißig, zu gut und mental zu stark. Aber er verdankt nicht unwesentlich auch uns Schalker Fans seinen kometenhaften Aufstieg. Wir verdanken ihm deshalb nicht mehr als er uns bzw. dem Verein - eher umgekehrt. Anderswo hätte man ihn aus dem Tor geschrien und er hätte wie Lehmann lange warten müssen, um irgendwann dieses Standing zu erreichen. Also wäre er uns mehr schuldig gewesen, als dieses abgezockte Wechseltheater und diesen dramatischen Leistungseinbruch.
    "Tausend Trainer schon verschlissen, Spieler kommen, Spieler gehen, doch was stets bleibt, sind wir Schalker, die immer treu zur Mannschaft steh`n" ist ein Text aus einem Schalker Fangesang. Es wird Zeit, dass man "Mannschaft" durch "Verein" ersetzt. Denn die Mannschaft steht nur noch in einer ihrem Gehalt entsprechenden Bringschuld gegenüber dem Verein. Unterstützung gegen Erfolg. So lautet die Devise. Die ist mir als Schalker immer fremd gewesen, denn ich habe Leistung und das unbedingte Wollen immer gleichgesetzt. Dass ich das relativieren muss, dass ich dieses tief in mir verwurzelte Denken und meine Bereitschaft, eine schlecht spielende Mannschaft nach vorn zu peitschen, ablegen muss, empfinde ich als Bruch in meinem Leben als Fußballfan. Und dass ausgerechnet ein nach eigener Aussage "Ur-Schalker" den letzten Ausschlag dazu gegeben hat, löst eine riesige Verbitterung aus.

    Es gibt einfach nichts undankbareres wie diese Pseudofans, die sich Ultras schimpfen. Neuer hat euch gar nichts zu verdanken. Wäre er ein paar Kilometer weiter westlich geboren, wäre er halt Dortmunder geworden, aber seinen Weg hätte er genauso gemacht. Badesalz hat da schon die passende Antwort vor ein paar Jahren gegeben --> http://www.magistrix.de/lyrics/Bades...ni-212988.html
    Solange es gut läuft, da klopft ihr Neuer auf die Schulter, aber wenn er dann den nächsten Schritt macht, da fallt ihr ihm in den Rücken. Anstatt sich für den Jungen zu freuen, ihn würdig zu verabschieden und damit Größe zu zeigen und sich wie ein echter Fan zu benehmen, spielt ihr die beleidigte Leberwurst. Auf solche "Fans" kann man getrost verzichten, als Verein, als Fußballer und vor allem als Mensch. Da habe ich ja die Eventfans aus den Logen lieber, denn die sind wenigstens ehrlich.





    Torbinho, ich verlasse die objektive Ebene meiner Meinung nach nicht vollkommen. Aber ich hoffe, dass diese Thematik nicht nachhaltige Wirkung in Deiner guten Meinung über meine Beiträge hinterlässt. Ja, ich blende die Frage nach der sportlichen Erklärbarkeit hierbei zu einem guten Teil aus. Neuer hat schließlich vorgelegt und vice versa seine emotionale Sicht der Dinge ausgeblendet. Für einen Fußballnostalgiker ist das die schlimmere Variante.

    Sportlich spielt Neuer im übrigen immer noch den selben Stiefel, den er schon länger spielt. Bei Schalke hat er in diesem Jahr absolut stagniert. Neuer ist auch weiterhin ein Torhüter, der zwar sehr gut spielen kann, aber auch immer wieder absolute Böcke macht. Solange er immer wieder diese Haarstreubenden Fehler macht, ist er noch keine Weltklasse. Dazu gehört eben mehr als hin und wieder mal ein sehr gutes Spiel abzuliefern. Aber um sich weiter zu entwickeln muß er jetzt wechseln. Bei Schalke ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Das er für den nächsten Schritt nicht ins Ausland will, ist nur verständlich. In Deutschland wird über jeden seiner vielen Fehler gnädig hinweg gesehen. Diesen Bonus einfach wegzuwerfen wäre schon ziemlich dumm, schließlich würde man im Ausland diese Fehler sehen. Es ist änlich wie bei Hildebrand damals. In Deutschland und gerade in Stuttgart hat man über seine vielen kleinen Fehler gerne hinweggesehen. Im Ausland hingegen zählt erstmal nur die Leistung. Hier müßte er zwei Schritte auf einmal machen. Zum einen Konstant werden und zum anderen mit einer anderen Mentalität klar kommen. Das wird bei Bayern schon schwer genug für ihn.

  4. #4
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    [...]Solange es gut läuft, da klopft ihr Neuer auf die Schulter, aber wenn er dann den nächsten Schritt macht, da fallt ihr ihm in den Rücken. Anstatt sich für den Jungen zu freuen, ihn würdig zu verabschieden und damit Größe zu zeigen und sich wie ein echter Fan zu benehmen, spielt ihr die beleidigte Leberwurst. Auf solche "Fans" kann man getrost verzichten, als Verein, als Fußballer und vor allem als Mensch. Da habe ich ja die Eventfans aus den Logen lieber, denn die sind wenigstens ehrlich.
    Das ist auf vieles anwendbar. Mitarbeiter, gescheiterte Beziehungen, die eigene sportliche Leistung, etc.
    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Sportlich spielt Neuer im übrigen immer noch den selben Stiefel, den er schon länger spielt. Bei Schalke hat er in diesem Jahr absolut stagniert. Neuer ist auch weiterhin ein Torhüter, der zwar sehr gut spielen kann, aber auch immer wieder absolute Böcke macht. Solange er immer wieder diese Haarstreubenden Fehler macht, ist er noch keine Weltklasse. Dazu gehört eben mehr als hin und wieder mal ein sehr gutes Spiel abzuliefern. Aber um sich weiter zu entwickeln muß er jetzt wechseln. Bei Schalke ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Das er für den nächsten Schritt nicht ins Ausland will, ist nur verständlich. In Deutschland wird über jeden seiner vielen Fehler gnädig hinweg gesehen. Diesen Bonus einfach wegzuwerfen wäre schon ziemlich dumm, schließlich würde man im Ausland diese Fehler sehen. Es ist änlich wie bei Hildebrand damals. In Deutschland und gerade in Stuttgart hat man über seine vielen kleinen Fehler gerne hinweggesehen. Im Ausland hingegen zählt erstmal nur die Leistung. Hier müßte er zwei Schritte auf einmal machen. Zum einen Konstant werden und zum anderen mit einer anderen Mentalität klar kommen. Das wird bei Bayern schon schwer genug für ihn.
    Das ist wirklich sehr deutlich. Mal losgelöst von Hildebrand oder Neuer - es geht allein um die allgemeine Wahrnehmung. Bei dem lieben Torhüter wird gesagt: "Er konnte den Schuss nicht festhalten und dann hat der Stürmer abgestaubt." Bei dem nicht-so-lieben Torhüter wird gesagt:"Da patzt er und macht es dem Stürmer leicht zu seinem XYsten Saisontor zu kommen."

    Gut beobachtet.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  5. #5
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Verzeih mir, wenn ich mir nur einzelne Sätze oder Abschnitte aus deinem Post herausnehme um darauf einzugehen. Bei denen, die ich weglasse, kannst du davon ausgehen, dass ich deiner Meinung weitestgehend zustimme. Aber einige Sachen sind schon ziemlich harter Tobak.

    Gerade du als Profi solltest wissen wie das Geschäft läuft. Die Spieler verdanken ihre Millionen sicherlich nicht den "Ultra-Fans", sondern dem Geschäft zu dem Fußball seit Anfang/Mitte der 90er geworden ist. Dabei muß man bedenken, dass Fußball in den wichtigen Ländern damals auf dem Abstellgleis stand. Fußball war eigentlich schon Tod, nur wußte er es noch nicht. Die Stadien leer, der Sport unaktraktiv, die Stadien europaweit veraltet, Katastrophen wie Hillsborough und gerade die riesigen Probleme mit den sogenannten Fans der Ultras/Hooligans und Co.. Die US Sportarten, allen voran Football und vor allem Basketball waren mehr als bereit in die Bresche zu springen. In der Wirtschaft würde man von feindlicher Übernahme reden. Der Höhepunkt war dann 92 die Entsendung des Dream Teams zu den Olympischen Spielen in Barcelona. Doch mit der Einführung der Premiere League in England und der Champions League und Europa erlebte der Fußball eine Wiedergeburt. Der Fußball kam dann zumindest in Deutschland im Jahr 2006 in der Gesellschaft an. Plötzlich war es absolut Hip ins Stadion zu gehen. Wichtig ist nur, das man "schön" spielt. Seit neuestem finden es sogar alle ganz toll und Titel sind egal, hauptsache man kann sich mit so tollen Buzzwords wie Innovativ, Weltklasse, neuer Titan, neue Spielweise, neues Torwartspiel, Jogis Jungs, Nutella Werbung, ... schmücken. Fußballer sind schon lange, man erinnere sich nur mal an die Werbung mit Lars Ricken nach seinem Tor im Finale, nichts mehr anderes wie Werbeträger.
    Das Fußballer nun diese Situation zu ihren Gunsten "ausnutzen" ist nur Recht. Schließlich kann es schon morgen auf dem Training zu Ende sein. Keiner kann wissen, wie lange sein Körper hält. Sportler müßen aus der wenigen Zeit nun mal das Maximum herausholen.


    Es gibt einfach nichts undankbareres wie diese Pseudofans, die sich Ultras schimpfen. Neuer hat euch gar nichts zu verdanken. Wäre er ein paar Kilometer weiter westlich geboren, wäre er halt Dortmunder geworden, aber seinen Weg hätte er genauso gemacht. Badesalz hat da schon die passende Antwort vor ein paar Jahren gegeben --> http://www.magistrix.de/lyrics/Bades...ni-212988.html
    Solange es gut läuft, da klopft ihr Neuer auf die Schulter, aber wenn er dann den nächsten Schritt macht, da fallt ihr ihm in den Rücken. Anstatt sich für den Jungen zu freuen, ihn würdig zu verabschieden und damit Größe zu zeigen und sich wie ein echter Fan zu benehmen, spielt ihr die beleidigte Leberwurst. Auf solche "Fans" kann man getrost verzichten, als Verein, als Fußballer und vor allem als Mensch. Da habe ich ja die Eventfans aus den Logen lieber, denn die sind wenigstens ehrlich.

    Sportlich spielt Neuer im übrigen immer noch den selben Stiefel, den er schon länger spielt. Bei Schalke hat er in diesem Jahr absolut stagniert. Neuer ist auch weiterhin ein Torhüter, der zwar sehr gut spielen kann, aber auch immer wieder absolute Böcke macht. Solange er immer wieder diese Haarstreubenden Fehler macht, ist er noch keine Weltklasse. Dazu gehört eben mehr als hin und wieder mal ein sehr gutes Spiel abzuliefern. Aber um sich weiter zu entwickeln muß er jetzt wechseln. Bei Schalke ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Das er für den nächsten Schritt nicht ins Ausland will, ist nur verständlich. In Deutschland wird über jeden seiner vielen Fehler gnädig hinweg gesehen. Diesen Bonus einfach wegzuwerfen wäre schon ziemlich dumm, schließlich würde man im Ausland diese Fehler sehen. Es ist änlich wie bei Hildebrand damals. In Deutschland und gerade in Stuttgart hat man über seine vielen kleinen Fehler gerne hinweggesehen. Im Ausland hingegen zählt erstmal nur die Leistung. Hier müßte er zwei Schritte auf einmal machen. Zum einen Konstant werden und zum anderen mit einer anderen Mentalität klar kommen. Das wird bei Bayern schon schwer genug für ihn.
    Du kannst das so interpretieren und ich respektiere Deine Meinung dazu. Nur ein paar Anmerkungen sind mir wichtig:

    1. Ich bin Profi im Kommunikationsbereich. Ich weiß, wie man eine Kampagne planen und fahren muss, um Ergebnis x oder Image y zu erreichen. Deshalb weiß ich auch, wie weit entfernt Neuer mit dieser Geschichte weg ist von dem, was er zu sein vorgibt. Und das zu kritisieren ist nicht nur legitim, sondern zwingend.

    2. "Uns" heißt in diesem Zusammenhang nicht "wir Schalker Fans", sondern wir als Rezipienten und Konsumenten-Zielgruppe des Geschäfts. Ob nun Zuschauer, Sympathiesanten, Ultras, Fans oder wer auch immer. Das Geschäft funktioniert von A bis Z nicht im luftleeren Raum ohne die Rezipienten. Du machst einen Schritt zu wenig in Deiner Analyse.

    3. Ich bin kein Ultra! Ich bin ganz im Gegenteil einer, der diesen Alleinvertretungsanspruch auf das Heftigste kritisierte. Diese ganze Show und das Selbstverständnis, alleinige Hüter der Fankultur und Bewahrer der Tradition eines Fußballvereins zu sein, sind Pestbeulen des Fußballs. Die Radikalilsierung und zunehmende Gewalt, die von den Ultras ausgeht, kommen erschwerend hinzu. Deine Anklage geht vollkommen fehl. UND: Neuer hat eine Geduld und Unterstützung seitens der Fans erlebt, die sehr wohl seine Entwicklung beschleunigt hat. Dass er sich grundsätzlich so entwickelt hätte, stelle ich nicht in Frage. Nur das "wie schnell". Zum Ende noch dieser Hinweis: Es war Neuer, der sich so ausdrücklich dazu bekannt hat, ein Schalker Ultra zu sein. Das hat ihm niemand abverlangt. Das war seine Entscheidung. Und dann muss ich angesichts des Widerspruchs sein Handeln in Frage stellen dürfen.

    4. Die Entwicklung der Persönlichkeit und des Auftretens von Neuer sind unverkennbar und zwar gerade in dieser Saison. Dass wir eine andere Ausgangsbasis unsere torwartechnischen und -strategischen Analyse haben, respektiere ich. In meiner Interpretation des Torwartspiels ist nicht jeder "Fehler" von Neuer wirklich ein Fehler, weil vieles dem Risiko immanent ist, das er mit seinem Spiel bewusst eingeht. Ich bin der Ansicht, dass er hiermit mehr Tore verhindert, als er mit konservativer Spielweise kassieren würde. Das ist - wenn Du so willst -ein konträrer wissenschaftlicher Ansatz.

    5. Deine Äußerungen sind insbesondere bezüglich des letzten Punktes, zu dem ich gerade Stellung bezogen habe, nicht passend zur klaren Ansage, dass mein Beitrag eine Gefühlslage beschreibt. Ich versuche normalerweise, Gefühl und das Rationale in einen sinnvollen Kontext zu bringen. Hier war das ganz ausdrücklich nicht der Fall. Dass Du gerne deutliche Worte und Gefallen an klaren Positionierungen findest, ist eine Bereicherung des Forums. Hier stehen Beitrag und Kommentierung allerdings in keinem sinnvollen Verhältnis.

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