1. Strafraumbeherrschung nicht gleich offensives Spiel. Offensives Spiel bedeutet doch wohl, dass Torwart weit vor seinem Tor agiert und Bälle frühzeitig abläuft, häufig ins Aufbauspiel mit einbezogen wird - und das ist recht schwer, wenn Deine Mannschaft hinten drin steht (dann macht es z. B. auch Neuer seltener).
2. Bezweifelt niemand, dass es immer besser ist, wenn der TW möglichst gut mitspielt, präzise abschlägt etc. Es geht je nicht darum, bewusst unpräzise zu spielen bzw. einen TW ranzuzüchten, der bei jedem Rückpass überfordert ist. Allerdings ist es sicherlich nicht IMMER die ENTSCHEIDENDE Qualität. Sprich: Für eine schlechtere Mannschaft ist es sicherlich NICHT NACHTEILIG, wenn ihr TW außerhalb des Strafraum sehr gut und offensiv agiert, es ist aber WENIGER HILFREICH als für eine sehr gute Mannschaft. Andere Qualitäten (Fangsicherheit, Lufthoheit - m. E. nichts offensives oder modernes -, Athletik) können hier wichtiger sein (im Übrigen zeichnet sich Neuer ja gerade dadurch aus, dass er auch in diesen Bereichen alles andere als eine blinde Nuss ist).

Kurz und gut: Natürlich ist der mitspielende Torwart die Folge der (gar nicht mehr so) neuen Taktik ohne Libero. WIE wichtig diese Fähigkeiten sind, hängt aber ganz entscheidend davon ab, wie das Kollektiv aufgestellt ist.