Ich glaube, die Quote (die niemand misst) kann man sich zurecht legen, je nachdem, welchen Standpunkt man vertritt. Ich glaube, Situationen wie du sie beschreibst, in denen der Stürmer versagt, bleiben einem einfach länger im Gedächtnis als ein "einfaches, souveränes" Tor im 1gg1.
Ich stelle mir aber lieber die Frage: Wovon muss der Torwart ausgehen? Sollte er einberechnen, dass dem Stürmer die Nerven versagen könnten und eventuell überhastet abschließen wird? Oder muss er vom schlimmsten ausgehen? Ist eigentlich die selbe Frage wie beim Flankenabfangen. Wenn ich einberechne, dass der Stürmer ja gar nicht oder nicht gefährlich an den Ball kommt, würde wahrscheinlich jede rationale Abwägung zu einem "Im Tor bleiben" führen.
Tatsache ist aber, dass es eigentlich relativ einfach ist, den Ball vor dem Stürmer zu erlaufen. Immerhin hat man ja einen "Vorsprung", weil der Ball einem entgegenkommt. Wenn du dir mal die Quote ausrechnest, mit der z.B. Neuer vor dem Stürmer am Ball ist, dürfte diese weit über 50% liegen, selbst bei "Harakiri-Ausflügen" (oder weniger emotional: "Aktionen im Grenzbereich"). Und dann, im Vergleich, wo wären wir, wenn ein Stürmer im unbedrängten 1gg1 eine schlechtere Quote als diese hätte?
Für mich macht es immer, wenn ein 1gg1 droht, Sinn, es darauf anzulegen, vorm Stürmer am Ball zu sein. Hängt natürlich auch vom Winkel ab, aber wenn der Stürmer nicht gerade von außen in den 16er eindringt, hat dieser eigentlich immer die besseren Karten als der Torwart.