aus eben diesem Grunde hätte ich gerne mal Zahlen. Die muß es doch geben. Heutzutage wird doch jeder Mist mitgezählt, warum dann nicht auch diese Quote?
Sehe ich nicht so. Es gibt Flanken, die muß man als Keeper haben. Solche Bälle, die mit Schnee vom Himmel fallen und ewig unterwegs sind. Solche Bälle, die erst dadurch gefährlich werden, weil der Keeper zögert. Letztlich ist jede Situation neu zu bewerten. Man kann einfach keine allgemeingültige Aussage treffen, weil selbst wenn der Keeper zögert, muß es nicht gefährlich werden, es kann. Genauso kann es natürlich gefährlich werden, wenn man als Keeper nicht am Grenzbereich agiert, aber es muß nicht. Und erst recht muß nicht zu "fast" 100% ein Tor aus solch einer Aktion entstehen.Ich stelle mir aber lieber die Frage: Wovon muss der Torwart ausgehen? Sollte er einberechnen, dass dem Stürmer die Nerven versagen könnten und eventuell überhastet abschließen wird? Oder muss er vom schlimmsten ausgehen? Ist eigentlich die selbe Frage wie beim Flankenabfangen. Wenn ich einberechne, dass der Stürmer ja gar nicht oder nicht gefährlich an den Ball kommt, würde wahrscheinlich jede rationale Abwägung zu einem "Im Tor bleiben" führen.
Tatsache ist aber, dass es eigentlich relativ einfach ist, den Ball vor dem Stürmer zu erlaufen. Immerhin hat man ja einen "Vorsprung", weil der Ball einem entgegenkommt. Wenn du dir mal die Quote ausrechnest, mit der z.B. Neuer vor dem Stürmer am Ball ist, dürfte diese weit über 50% liegen, selbst bei "Harakiri-Ausflügen" (oder weniger emotional: "Aktionen im Grenzbereich").
Na ja Aktion im Grenzbereich war gegen Inter aus dem Video, Harakiri war gegen Gladbach und da ist dann doch noch ein Unterschied.
Wo wir wären? Na bei einer sachlichen Analyse, ob es sich effektiv wirklich lohnt so offensiv zu agieren, wie es Neuer macht. Lohnen die Aktionen im Grenzbereich noch? Das ist doch die Frage. Kommt da ein Wert über 66% raus, dann muß man das sicherlich bejahen. Haben wir aber nur einen Wert zwischen 40 und 60% wird es schon eng. Bei einem Wert unter 33% spricht eigentlich schon nichts mehr fürs agieren im Grenzbereich, weil durch die höhere Fehlerhäufigkeit und dadurch verschuldeten Gegentoren wir den positiven Effekt der verhinderten 1gegen1 Tore gänzlich ausgleichen. Vermutlich ist das sogar bei einer 50% Quote bereits der Fall, weil über die Gesamte Saison da einfach nicht genügend 1 gegen 1 Situationen entstehen. Aber ohne Zahlen kommen wir da nicht weiter.Und dann, im Vergleich, wo wären wir, wenn ein Stürmer im unbedrängten 1gg1 eine schlechtere Quote als diese hätte?
Für mich macht es immer, wenn ein 1gg1 droht, Sinn, es darauf anzulegen, vorm Stürmer am Ball zu sein. Hängt natürlich auch vom Winkel ab, aber wenn der Stürmer nicht gerade von außen in den 16er eindringt, hat dieser eigentlich immer die besseren Karten als der Torwart.