Ist das nicht ganz allgemein betrachtet auch eine Talentfrage. Nicht jeder Torhüter bringt die gleiche Begabung mit, und selbst bei intensivstem Training von klein auf und über Jahre kämen viele Torhüter nicht an den Spielstil eines Manuel Neuer heran. Ich will damit nur sagen, dass der Spielstil eines Torhüters extrem von der Person und seinen Begabungen abhängt. Nicht jeder kann diesen Stil wie Neuer umsetzen, aber das muss ja auch nicht das Ziel sein. Ich denke es ist ganz wichtig da die eigene Balance zu finden, für den einen ist das Rauskommen eine gute und sichere Sache, der andere fühlt sich dabei weniger wohl und findet, dass es dadurch das Risiko für die Mannschaft erhöht. Das muss aber nicht zwangsläufig bedeuten, dass ersterer auch der bessere Torhüter ist. Das Ziel muss es sein möglichst effektiv Tore zu verhindern und dabei alle Aspekte des Torwartspiels auszuschöpfen, aber dennoch auch unter der Berücksichtigung der eigenen Stärken und Schwächen. Es hätte doch wenig Sinn, wenn ein Ulreich, Leno oder gar ein Weidenfeller jetzt anfangen würden wie Neuer zu spielen. Sicherlich muss man von ein Torhüter erwarten, dass er im Laufe seiner Karriere an seiner Spielweise arbeitet und sich verbessert. Aber ich denke man darf nicht den Fehler begehen, Neuers Spielweise zu verabsolutieren, Neuer ist nicht das Maß aller Dinge, dass unbedingt erreicht werden muss. Sondern es ist eine besondere Ausprägung der modernen Spielweise, die sehr viele Vorteile, aber auch Risiken birgt. Aber ich gebe zu bedenken, dass der Spielstil auch immer zur Taktik der Mannschaft passen muss, Weidenfeller scheint für den BVB perfekt zu sein. Der Erfolg des BVB ist unbestreitbar und Weidenfellers Anteil daran ebenso, und das mit einer deutlich anderen, vielleicht weniger riskanten, aber ebenfalls sehr effizient Auslegung des Torwartspiels.