Es ist halt mal wieder eine philosophische Frage: Torabschluss verhindern oder im Falle eines Torabschlusses die Torwahrscheinlichkeit reduzieren...
Schau dir mal dieses Video an. Du wirst feststellen, dass Bayern eine kombinierten Mann/Raumdeckung ausführt. Arsenal hat tatsächlich nur 5-6 Spieler im 16er, jeder wird eigentlich gedeckt und Bayern hat zudem noch Leute im Raum verteilt.
Ich finde die Idee im Grundsatz gar nicht so schlecht, weil du beim Kopfball stören kannst und auch zusätzlich versuchen kannst, den Ball initiativ zu klären. Hier geht es halt brutal schief. Und je öfter man sich das Video ansieht, findet man den Fehler mehr und mehr bei Martinez, der sich am selben Gegenspieler wie van Buyten orientiert. Koscielny ist dadurch frei. Je nachdem, wie die Absprache ist, kann vielleicht auch Timoschtschuk schuld sein, der hinter Koscielny im leeren Raum steht... Ist einer von denen beiden eng an Koscielny gibt es keinen Torabschluss. Sowas darf natürlich nicht passieren, denn dann ist alle Theorie zur Eckenverteidigung Makulatur (vergleichbar damit, dass der Spieler am kurzen Pfosten über den Ball senst)...
Generell muss man vorsichtig sein mit Schwarz-Weiß-Malerei. Solche Situationen lassen nicht anhand einer missglückten Szene Rückschlüsse auf die gesamte Sinnhaftigkeit zu. Genauso sagt man ja nicht nach einem Ecken-Kopfballtor, wo 2 Leute am Pfosten stehen, dass es Unsinn ist, den Pfosten zu besetzen... Letztlich haben beide Alternativen Vor- und Nachteile, die man beim FCB sicher langwierig ausgewogen hat, sodass man zu dem Ergebnis kommt, den Pfosten nicht zu besetzen. Da da viel Subjektivität drinsteckt, kann ein anderer Trainer unter gleichen Voraussetzungen natürlich zu einem anderen Ergebnis kommen.