96 ist „nochmal ein anderes Kaliber“
Wiedersehen mit Torwart Tremmel. Er will Cottbus verlassen, wenn sich nichts für ihn ändert.
Torwart Gerhard Tremmel (28) spielte von 2002 bis 2004 bei 96. Mit Cottbus kehrt er heute als Reservist nach Hannover zurück.
VON GUNTHER NEUHAUS
Erklären Sie uns bitte den Cottbuser Erfolg …
Leidenschaft, Disziplin, Kampfbereitschaft. Jeder gibt alles, um in der Liga zu bleiben.
Was hat sich seit dem trostlosen 0:1 im Hinspiel gegen 96 Ihrer Meinung nach geändert?
Eigentlich nichts. Wir haben uns nur nicht verrückt machen lassen. Wir wussten, dass es eng wird und dass wir Probleme kriegen können. Aber wir haben unser Ding durchgezogen und haben uns damit belohnt, dass wir drei Spieltage vor dem Schluss gerettet sind.
Ist der Respekt vor 96 groß?
Das ist nochmal ein anderes Kaliber, die Erwartungen bei 96 sind andere als bei uns. Aber wir werden sicher auch unsere Chancen bekommen.
Als Cottbus mit Ihnen im Tor 1:0 bei Hertha gewann, haben Sie nachher auf dem Rasen geweint. Wie kam es dazu?
Ich hatte mir in der Woche vorher viel Druck aufgebaut, auch mit Aussagen in der Öffentlichkeit. Es ging ja gegen meinen Ex-Klub. Außerdem waren wir in einer schwierigen Phase, jeder Punkt war wichtig. Die ganze Anspannung hat sich in dem Moment entladen.
Sieht man die Patzer Ihres Konkurrenten Piplica, kann man kaum verstehen, dass der Trainer an ihm festhält...
Ich kann nicht viel dazu sagen, dafür bin ich der Falsche. Es ist schwierig, als Beteiligter über die Situation zu sprechen.
Haben Sie Hoffnung, in dieser Saison nochmal im Tor zu stehen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt, dafür schmeiße ich auch gerne was ins Phrasenschwein. Ich mache mir schon noch Hoffnung, da wir nun gerettet sind.
Ist die Situation für Sie als Reservist auf Dauer zu ertragen?
Sicher nicht. Wenn sich an meiner Situation in Cottbus nichts ändert, muss sich anderweitig was ändern.
Haben Sie Anfragen anderer Klubs?
Ja. Im Moment ist es schwer zu sagen, wie es weitergeht. Mein Vertrag läuft jetzt bis 2008.
Quelle: Neue Presse