Bayern entlässt angeblich Magath
München - Nach dem misslungenen Start in die Rückrunde hat der FC Bayern angeblich die Reißleine gezogen: Laut "Bild"-Zeitung wurde Trainer Felix Magath entlassen.
Felix Magath hat dieser Tage so manche Last zu tragen
Vorschau Felix Magath hat dieser Tage so manche Last zu tragen
Eine entsprechende Vorab-Meldung des Blattes am Mittwochmittag wurde vom deutschen Rekordmeister zunächst nicht bestätigt.
Der Klub will sich aber offenbar in Kürze dazu äußern.
Nachfolger soll laut "Bild" Magaths Vorgänger Ottmar Hitzfeld werden, der die Münchner von 1998 bis 2004 zu vier Meisterschaften, zwei DFB-Pokalsiegen und dem Champions-League-Triumph 2001 führte.
Danach führte Magath das Team zweimal in Folge zum Double, scheiterte aber offenbar an den schwachen Leistungen der Mannschaft in der bisherigen Bundesliga-Saison.
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Nur ein Punkt in der Rückrunde
Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Rückrundenspielen hat der FCB massiv Boden im Kampf um die Titelverteidigung verloren.
Magath selber kapitulierte nach dem blamablen 0:0 am Dienstagabend gegen den VfL Bochum bereits.
Magath schreibt den Titel ab
"Mir ist egal, was Bremen und Schalke machen", gab sich der frustrierte Coach im Gespräch mit Sport1.de gleichgültig.
"Ich habe schon vor dem Spiel nicht von der Meisterschaft geredet. Dafür waren wir zu weit weg und heute sind wir nicht wirklich näher gekommen. Es geht um die Plätze zwei und drei."
Nutznießer des erneuten Patzers könnten Werder Bremen und Schalke 04 sein. Beide haben am Mittwochabend die Chance, den Vorsprung auf die Münchener auf acht Punkte auszubauen.
FCB-Bosse ohne Worte
Ein Bayern-Trainer, der nach dem 18. Spieltag den Titel abschreibt - das hat es selten gegeben und könnte auch ein Grund für den angeblichen Rauswurf sein.
Rückendeckung für den Coach, der bei den meisten Fans aufgrund seiner unattraktiven Spielweise schon länger unbeliebt ist, hatte das Führungs-Duo nach dem Spiel jedenfalls verweigert.
"Ich muss erst einmal eine Nacht darüber schlafen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, der sich aber auch am Mittwoch nicht äußern wollte. "Zu diesem Spiel möchte ich nichts sagen", meinte auch Manager Uli Hoeneß und suchte das Weite.
Leere Drohungen vor der Rückrunde
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Vor allem Hoeneß muss der spielerische Offenbarungseid gegen den Abstiegskandidaten enorm geschmerzt haben, schließlich hatte er in der Winterpause noch zur Jagd auf Bremen und Schalke geblasen.
Doch zum Start in Dortmund gaben die Bayern eine 2:1-Führung aus der Hand und verloren 2:3. Gegen Bochum folgte nun die nächste Ernüchterung.
Schönrednerei nach dem Bochum-Spiel
Trotzdem redete Magath das Gekicke seiner hochdotierten Stars noch schön: "Wir haben uns im Vergleich zum Dortmund-Spiel gesteigert. Es war ein Ansatz, dass es nach vorne geht."
Doch nachdem die Gastgeber zu Beginn gute Chancen nicht genutzt hatten, machte sich im Lauf der Partie immer mehr die Angst vor der erneuten Pleite breit.
Zunehmende Verunsicherung
"Man merkte der Mannschaft die Verunsicherung nach dem Dortmund-Spiel schon an. Heute hätten wir einfach ein Tor gebraucht", sagte Kapitän Oliver Kahn, der vor der Negativ-Kulisse von 64.000 Zuschauern mit zwei Glanzparaden wenigstens einen Punkt festhielt.
Und Magath ließ mit Blick auf das nächste Spiel am Freitag in Nürnberg gleich die nächste Bankrotterklärung folgen: "Bei der momentanen Verunsicherung ist es für uns vielleicht besser, auswärts zu spielen."
Durchhalteparolen von Kahn
Im Gegensatz zu seinem Coach gefiel sich Oliver Kahn dagegen in der bekannten Rolle als Kämpfer.
"Ich glaube immer noch an die Meisterschaft. Wir werden weiter alles probieren, mit aller Kraft, mit aller Macht", sagte der Kapitän.
"Momentan sieht es nicht gut aus, aber es ist noch lange hin. Da werden noch überraschende Dinge passieren. Ein FC Bayern kann auch sieben oder acht Spiele in Folge gewinnen."
Weit entfernt von der Top-Form
Dafür wäre aber endlich eine Leistungssteigerung auf dem Platz nötig. Doch bisher präsentiert sich die Defensive unsicher, das Mittelfeld ideenlos und der Sturm harmlos.
Sollte sich die Meldung vom Trainerwechsel bestätigen, wartet viel Arbeit auf den neuen Chefcoach.
Thorsten Mesch / Florian Bogner
sport1.de