Noch mal: Es geht nicht nur um den einen Patzer, es geht darum, dass Adler innerhalb von nur neun Spielen auch gegen Russland und England gepatzt hat, nun auch gegen Argentinien und zwar gleich dreimal oder im Adler-Beurteilungsmodus der Presse zweimal, was auch alles Gegentore hätte verursachen können. Und das ist eine Bilanz, die ich von keinem Nationaltorhüter in so kurzer Zeit kenne, an den ich mich noch aktiv erinnern kann, Freundschaftsspiel hin oder her, denn die machen nun mal einen großen Anteil der Einsatzzeiten aus. Ein solcher Patzer kann ja immer passieren. Zwar war da extrem kopflos und kann mit Lehmanns Aktion nicht verglichen werden, der zudem in dem Spiel Deutschland vor der verdienten Demütigung bewahrte, aber wie hier schon mal von einem anderen Poster erwähnt gibt es auch eine Unterscheidung zwischen einzelnen Aktionen und dem Gesamtbild. Das insgesamt betrachtet durchaus eine Schwäche aufzeigen kann. Und die ist bei Adler aber ganz gewaltig die Strafraumbeherrschung, denn sämtliche seiner Patzer sind aus der mangelhaften Beherrschung eben dieser entstanden.
Bei Neuer dagegen ist man auch nicht absolut vor Patzern sicher, aber diese kommen wenigstens nicht so auf Ansage durch ekklatante Schwächen wie bei Adler und daneben ist er ihm noch um einiges voraus. Da erinnert er mich etwas an Rensing. Er will der mitspielende Torhüter sein, was ja auch sehr löblich ist, denn es kostet Mut. Außerdem scheinen die Medien Adler gradezu in diese Rolle zu pressen, weil sie sonst im Kontrast zu Neuer schlecht so begeistert für Adler argumentieren könnten und gegenüber Lehmann auch noch einen deutlichen Rückschritt eingestehen müssten. Er kann es aber (noch?) nicht wirklich gut. Und da finde ich sind sehr wohl Bedenken berechtig, ob er der Richtige für die WM ist. Verschwindet diese Schwäche bei der WM einfach spurlos? Ich würde mich wie gesagt mit Neuer im Tor wohler fühlen. Und für die Abwehr ist es wohl auch kaum beruhigend, wenn sie wissen dass sie dem Torhüter bei Aktionen im 16er nicht 100% trauen können, weil der noch tief im Lernprozess drinsteckt.